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Die verbreitetsten Unkräuter auf Rasensportflächen

sind:

Achillea millefolium = Schafgarbe

Bellis perennis = Gänseblümchen

Cerastium holosteoides = Hornkraut

Plantago-Species = Wegerich-Arten, besonders

Breitblättriger Wegerich

Polygonum aviculare= Vogelknöterich

Ranunculus repens = Kriechender Hahnenfuß

Taraxacum officinale = Löwenzahn

Trifolium repens = Weißklee

Da die meisten Rasenunkräuter eine geringere Scher-

und Druckfestigkeit als Sportplatzgräser aufweisen,

ist ihre zonale Verbreitung auf einem Rasenplatz

unterschiedlich. Im stärker benutzten Mittelfeld sind

Artenzahl und Artenumfang geringer, in den weniger

belasteten Eck- und Seitenräumen dagegen größer.

Eine genaue Beschreibung von unerwünschten Pflan-

zen auf Rasensportplätzen sowie deren Bekämpfbar-

keit ist dem Anhang zu entnehmen.

2.4.2.2 Selektive Unkrautbekämpfung

Eine chemische Unkrautbekämpfung sollte nur im

absoluten Bedarfsfall durchgeführt werden, d. h. wenn

ein vorhandener und auf anderem Wege nicht mehr

zu beseitigender Unkrautanteil den Spielbetrieb nach-

weislich stört.

Rasch nachwachsende Unkräuter, wie z. B. Löwenzahn,

wirken sich pflegetechnisch insofern nachteilig aus,

als sie die Schnitthäufigkeit bestimmen. Dies kann

im Falle von Löwenzahn bereits bei 1 bis 2 % an Nar-

benanteil der Fall sein.

Im letzten Fall müssen die plastischen Eigenschaften

des Bodens im Frühjahr genutzt werden, um schon

durch geringen Walzendruck eine Egalisierung der

Fläche zu erreichen. Sinnvoller wäre allerdings ein

intensives Besanden und Abschleppen zur Texturver-

besserung der oberflächennahen Bodenschicht.

2.4.2 Unkraut (einschl. Ungras

und Moos)

2.4.2.1 Verbreitete Unkräuter in Rasenflächen

Die auf Rasenflächen auftretenden Unkräuter lassen

sich im Wesentlichen in zwei Gruppen einordnen: in

Ansaatunkräuter und in Bestandsunkräuter.

Als Ansaatunkräuter werden solche Fremdarten ver-

standen, die im Wesentlichen bodenbürtig vorhanden

sind und sich zusammen mit der Ansaat entwickeln, z. B.

Hellerkraut, Hirtentäschel, Erdrauch, Taubnessel, Vogel-

miere. Sie werden im Verlauf der Fertigstellungspflege

(Mähen, Bestandesschluss) weitgehend beseitigt.

Bei den Bestandsunkräutern handelt es sich überwie-

gend um mehrjährige bis ausdauernde Grünlandpflan-

zen. Sie finden sich auf benutzten Rasenflächen mit der

Zeit oder von Zeit zu Zeit besonders unter abnormalen

Bedingungen ein, (z. B. extreme Lage u./o. Witterung,

Schäden durch starke Benutzung u./o. Krankheitsbefall).

Ein großer Unkrautbesatz ist charakteristisch für einen

unzureichenden Erhaltungsaufwand, insbesondere

hinsichtlich Düngung, Schnitt und Oberflächenlocke-

rung. Das bedeutet, dass vor allem eine sachgerecht

durchgeführte, der Benutzung angepasste Stickstoff-

düngung ein Regulativ zur Eindämmung des Unkrau-

tanteils darstellt.

Unkräuter vermögen nämlich einerseits nur in eine

offene, lückige Narbe einzudringen oder sie treten als

spezifische Verdichtungsanzeiger bei Oberflächenver-

dichtung und damit gestörtem Wasser-Lufthaushalt

auf. Erhaltung bzw. rasche Wiederherstellung von Nar-

bendichte sowie Lockerung verdichteter Sportfeldbö-

den sind folglich vorbeugende Maßnahmen, um den

Unkrautbesatz einzuschränken.

Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass eine intensive

mechanische Oberflächenbearbeitung gleichzeitig der

Unkrautbekämpfung dient.

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