

sondere jedoch für die Vielzahl der Wasserschutzge-
biete in der Bundesrepublik. Die jeweils geltenden
Bestimmungen sind hier zusätzlich zu beachten.
Folglich kommt es im Rahmen der Düngung darauf an,
den bedeutenden Wachstumsfaktor Stickstoff sinnvoll
in Bezug auf Menge, Form, Verteilung und Verhältnis zu
anderen Hauptnährstoffen einzusetzen. Hierzu werden
zwei Grundsätze vorangestellt:
1.
Mittel bis stark benutzte Rasensportflächen mit
sandreichen, d. h. normgerechten und normnahen
Rasentragschichten benötigen, je nach Bauweise
und Benutzung, eine jährliche Menge an Reinstick-
stoff von 20 bis 25 g/m
2
. Bei geringerer Benutzung
verringert sich der Stickstoff-Düngebedarf um 5
bis 10 g/m
2
.
Auch ältere Normplätze sowie herkömmliche
Rasensportflächen auf humusreichen tiefgründigen
Oberböden haben einen geringeren N-Düngebe-
darf. Auf Rasenflächen vollständig verbleibendes
Schnittgut reduziert den N-Düngebedarf um etwa
5 bis 8 g/m
2
im Jahr.
2.
Das Schwergewicht der zeitlichen Verteilung der
Jahresmenge muss im Frühjahr liegen, um durch
gezielte Nutzung der Bestockung die Narbenrege-
neration unter „gesunden“ Wachstumsbedingun-
gen zu fördern. Überhöhte Stickstoffversorgung im
Sommer vergrößert dagegen die Trockenheitsan-
fälligkeit; starke Wüchsigkeit sowie eine sattgrüne
Farbe im Herbst lassen für den Winter eine gerin-
gere Belastbarkeit bei z. T. extremer Krankheits-
anfälligkeit erwarten. Sportrasen muss folglich
vorrangig „für die Füße“, weniger dagegen „für die
Augen“ gepflegt werden.
Die Dichte einer Rasennarbe hängt über die bauliche
Qualität hinaus vom Pflegezustand und der Intensi-
tät der Benutzung ab. Die zur Erhaltung einer dichten
Rasennarbe notwendigen Maßnahmen müssen sich
deshalb vorrangig an der Benutzung orientieren. Tritt
vor allem durch Winterbenutzung eine stärkere Auflo-
ckerung der Narbe ein, dann sind die Erhaltungsmaß-
nahmen auf eine Wiedererlangung von Narbenschluss
auszurichten.
2.2.1 Düngung
Eine intensiv benutzte Rasenfläche hat, besonders im
Frühjahr, einen benutzungsspezifischen Regenera-
tionsbedarf. Das wichtigste Regenerationsmittel ist
der Pflanzennährstoff Stickstoff. Dieser ist in einem
abgestimmten Verhältnis zu den anderen Hauptnähr-
stoffen einzusetzen, sofern bei ihnen nicht eine ausrei-
chende Versorgung im „Rasenboden“ vorliegt.
Stickstoff ist für Belastungsflächen allerdings auch
ein problematischer Nährstoff. Einerseits stellt er
den wichtigsten Nährstoff-Faktor für Bestockung und
Regenerationswachstum dar, andererseits bewirken
ein Überangebot und eine falsche zeitliche Anwen-
dung von Stickstoff eine Verringerung der Belastbar-
keit der Rasendecke und erhöhen ihre Anfälligkeit
besonders für Winterkrankheiten.
Dieser Widerspruch hängt damit zusammen, dass
Stickstoffdüngung rasch eine Änderung der stoffli-
chen Zusammensetzung der Rasengräser verursacht,
indem sie den Wassergehalt der Pflanzen erhöht und
ihren Anteil an Festigungsgeweben sowie an Reser-
vekohlenhydraten verringert. Das Blattlängenwachs-
tum wird angeregt.
Darüber hinaus zwingt die mögliche Nitratbelastung
von Böden und Gewässern zu einem restriktiven Ein-
satz von Düngestickstoff. Dies gilt generell, insbe-
2 . 2 E r h a lt u n g d e r N a r b e n d i c h t e
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