

Gruppe C – Armierung von Rasentragschicht und
Rasennarbe
Bei dieser Systemart werden in eine eingebaute Rasen-
tragschicht oder auch in eine vorhandene Naturrasen-
sportfläche Kunststofffasern eingewebt oder einge-
näht. Die grünen Fasern sind meist etwa 20 cm lang und
werden mit einem Überstand von 2 cm in einem Raster
von 2 cm x 2 cm eingebracht.
1.3.8.2 Zielsetzung
In den letzten Jahren drängen zunehmend Hybridra-
sensysteme auf den Markt. Derzeit sind etwa 12 ver-
schiedene Systeme bekannt.
Die Hersteller der Systeme propagieren insbesondere
folgende Vorteile:
••
Höhere Belastbarkeit und längere Nutzungsdauer
der Rasenflächen mit Hybridrasensystemen
••
Verbesserungen vor allem bei den Eigenschaften
Scherfestigkeit, Wasserdurchlässigkeit, Wurzel-
wachstum und Rasenaspekt
Die benannten Vorteile sind meist nicht durch entspre-
chende, unabhängige Untersuchungen belegt. Seit
2014 werden in einem Feldversuch in Basel verschie-
dene Hybridrasensysteme praxisnah untersucht. Die
Versuche wurden vom Fördererkreis Landschafts- und
Sportplatzbauliche Forschung initiiert und gemein-
sam mit dem Sportamt der Stadt Basel umgesetzt
und finanziert. Abschließende Ergebnisse liegen noch
nicht vor.
1.3.8.3 Besonderheiten
Hybridrasensysteme verlangen in der Regel eine spezi-
elle, produktangepasste Pflege. Es können auch nicht
alle üblichen Pflegemaschinen der normalen Rasen-
pflege eingesetzt werden.
Folgende Besonderheiten sind zu beachten:
••
Durch die Beimischung von Kunststoffen in das
Rasentragschichtsubstrat, durch die Kunststoff-
fasern und durch die schnelle Erwärmung der
dünnen Substratschicht über Kunststoffmatten
1.3.8 Hybridrasen und Hybrid-
rasensysteme
1.3.8.1 Definition
Hybride Materialsysteme verfolgen allgemein das
Ziel, durch den Verbund oder das Zusammenwirken
verschiedener Stoffe und Materialien qualitative Ver-
besserungen zu erreichen.
Unter Hybridrasen bzw. unter Hybridrasensysteme
versteht man die Kombination von Kunststoffen mit
Naturrasen bzw. mit dem Aufbau/Profil eines Natur-
rasens.
Durch die Kombination mit Kunststoffmaterialien
soll eine Armierung (Bewehrung, Verstärkung, Ver-
besserung) des Rasens bzw. der Rasenfläche erreicht
werden.
Hierbei können drei Arten der Armierung unterschie-
den werden:
A)
Armierung der Rasentragschicht
B)
Armierung der Rasennarbe
C)
Armierung von Rasentragschicht und Rasennarbe
Gruppe A – Armierung der Rasentragschicht
Bei den Systemen der Gruppe A werden in der Regel
der Rasentragschicht bzw. dem Rasentragschichtsub-
strat Kunststofffasern (z. B. aus Polyamid, Polypropy-
len, Elastan) vor dem Einbau beigemischt. Neben den
Kunststofffasern, die elastisch oder unelastisch sein
können, werden zum Teil zusätzlich auch Materialien
wie Kork oder Vlieshäksel verwendet.
Gruppe B – Armierung der Rasennarbe
Bei dieser Gruppe wird auf der Rasentragschicht eine
durchlässige Kunststoffrasenmatte verlegt, diese mit
einem Substrat verfüllt und anschließend eine Ansaat
vorgenommen. Diese Matten können auch vorprodu-
ziert werden, d. h. in der fertigen Kombination von
Naturrasen und Kunststoffrasen geliefert werden.
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R a s e n
1 . P l a n u n g u n d B au vo n R a s e n f l äc h e n