

Im Beschreibenden Düngemittelverzeichnis für den
Landschafts- und Sportplatzbau ist jedes Produkt nach
seinen wichtigsten Merkmalen ganzseitig und in über-
sichtlicher tabellarischer Form charakterisiert.
Die zeitliche Verteilung der Dünger orientiert sich
bei diesen Beispielen vornehmlich an den zentralen
Bedarfsphasen eines Sportrasens:
••
der Regenerationsphase im Frühjahr, je nach Lage
und Jahreswitterung etwa von März bis Mitte Mai,
in der die durch Spielbetrieb und ggf. Krankheiten
eingetretenen Narbenschäden durch Förderung
von Bestockung und Zuwachs ausgeglichen wer-
den sollen
••
der Vorbereitungsphase zur folgenden Spielsai-
son im Sommer, die Düngungen Anfang August
(evtl. Ende Juli) notwendig macht
••
Darüber hinaus sollte im Herbst stets sorgfältig
geprüft werden, ob eine Stickstoff-Spätdüngung
zusätzlich erforderlich ist. Die Winterpause von
etwa Mitte Dezember bis Mitte Februar macht sie
im Regelfall überflüssig. Nitratbelastung von Bo-
den und Wasser wird dadurch eingeschränkt.
Bemerkungen
1.
Es ist von Fall zu Fall zu prüfen, ob die in den an-
geführten Beispielen angegebenen Düngermen-
gen zu allen Terminen bzw. in voller Höhe not-
wendig sind – oder ob besondere Bedingungen
zusätzliche Nährstoffgaben erfordern. Der genaue
Zeitpunkt der ersten Frühjahrsdüngung im März/
April richtet sich nach Lage und Witterung (Tem-
peratur). In der spielfreien Zeit im Sommer sollte
kein Massenwuchs erzeugt werden der die Narbe
schwächt. Bei unabdingbarer Notwendigkeit ei-
ner Stickstoff-Spätherbstdüngung ist die von ihr
ausgehende Gefahr der Förderung von Winter-
krankheiten zu bedenken. So muss vor allem auf
„wüchsigen“ Böden, in ausgeprägten Schneelagen
2.2.1.4 Düngungsbeispiele und Nährstoff-
verteilung
Der erforderliche Düngungsbedarf kann nur am jewei-
ligen Objekt sowie für einen überschaubaren Zeitraum
ermittelt werden. Der saisonale Düngungsbedarf an
dem entscheidenden Regenerations- und Wachstums-
faktor Stickstoff lässt sich dabei auch nur am Zustand
der Rasendecke ablesen. Schematische Pläne, auch
wenn sie auf der Grundlage allgemeiner Daten wie
Nährstoffgehalt, Bauweise oder Benutzungsgrad auf-
gestellt werden, können nur zur Information dienen.
Sie müssen den jeweiligen Bedingungen entsprechend
abgewandelt werden, z. B. hinsichtlich Wachstumsbe-
ginn, Trockenheits- oder Krankheitsschäden oder Schä-
den durch zonale Überbeanspruchung u. ä. Dies betrifft
auch die im Folgenden aufgeführten Düngungsbei-
spiele, die sich auf mittel bis stark benutzte Flächen (20
bis 30 h/Woche (Wettkampf und Training)) beziehen.
Angesichts der Vielzahl an verschiedenen Nährstoff-
trägern können sich neutrale, d. h. vertreiberunabhän-
gige Düngungsvorhaben nicht auf konkrete Produkte
stützen. Die Beispiele zur Düngerverteilung nach
Tabelle 17 und 18 basieren deshalb auf den Wirkungs-
typen Kurzzeitdünger, Kombinationsdünger und Lang-
zeitdünger mit den entsprechenden FLL-Codes sowie
auf 2 Sportplatzsituationen.
Die einzelnen FLL-Codes umfassen folgende Dünger-
typen und Wirkungsformen:
A 1.1.1
Kurzzeitdünger (N)
A 1.3
Kurzzeitdünger (NPK)
A 2.3.1
Kombinationsdünger (NPK),
synthetisch-organische N-Formen
A 2.3.3
Kombinationsdünger (NPK),
umhüllte N-Formen
A 3.1.1
Langzeitdünger (N), synthetisch-organische
N-Formen
A 3.1.3
Langzeitdünger (N), umhüllte N-Formen
A 3.3.4
Langzeitdünger (NPK), umhüllte N-Formen
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R a s e n
2 . P f l e g e u n d E r h a lt u n g vo n R a s e n f l äc h e n