

Alle Räume haben aber einen winterlichen Nieder-
schlagsüberschuss, der vom Zeitpunkt der Wassersät-
tigung des Aufbaues an nicht nur Vegetationswasser-
verlust mit sich bringt und gewisse Nährstoffverluste
verursacht, sondern auch die Belastbarkeit der Sport-
fläche beeinträchtigt.
Auf der Grundlage der in den Abschnitten 2.2.2.1 und
2.2.2.2 gemachten Angaben lässt sich ein objektspezi-
fischer Beregnungswasserbedarf für Rasensportplätze
ermitteln (siehe Tabelle 22).
Tabelle 22 ist nach dem gleichen Prinzip wie Tabelle
19 aufgebaut. Sie bezieht sich also ebenfalls auf 5
Bauweisen sowie hier auf 3 Niederschlagsbereiche.
Auch die in dieser Tabelle enthaltenen Vorgaben kön-
nen darüber hinaus durch situationsbedingte Zu- und
Abschläge relativiert werden (weitere Erläuterungen
der Tabelle 22 siehe Teil G, Anhang, Kap. 2.2).
2.2.2.2 Beregnungswasserbedarf
Von den Faktoren des Klimas und der Witterung abge-
sehen, hängt der Beregnungswasserbedarf ab:
••
von der Wasserspeicherfähigkeit des Spielfeld-
aufbaues (Bauweise, Zusammensetzung der Ra-
sentragschicht, Wasserspeicherfähigkeit der Ge-
rüstbaustoffe)
••
von der Dauer der Wachstumsperiode
••
vom bestands- und pflegespezifischen Wasser-
verbrauch der Rasendecke, insbesondere dem
Zuwachs.
Angesichts der zunehmenden Verknappung und
Verteuerung von Wasser kommt einer genügenden
Wasserspeicherung bei der Herstellung sowie einer
wassersparenden Pflege eine besondere Bedeutung
zu. Dies gilt vor allem für restriktive Stickstoffdün-
gung, eine wassersparende Schnitthöhe sowie einer
„Bodenpflege“, die Wasserretention fördert und den
Wurzelraum vergrößert.
2.2.2 Beregnung
2.2.2.1 Niederschlagsmengen und -verteilung
Nach Niederschlagsanfall im langjährigen Mittel pro
Jahr werden die verschiedenen Standorte in Deutsch-
land in 4 Gruppen zusammengefasst:
1.
Sehr gering unter 500 mm
2.
Gering
500 bis 700 mm
3.
Mittel
700 bis 900 mm
4.
Hoch
über 900 mm
Von dieser natürlichen Grundversorgung leitet sich
der regionale und objektspezifische Beregnungswas-
serbedarf ab.
Nur in wenigen Gebieten der Bundesrepublik fallen
während der Vegetationsperiode ausreichend Nieder-
schläge in gleichmäßiger Verteilung, die eine Bereg-
nung von Rasenflächen überflüssig machen. Entspre-
chende Gebiete befinden sich im Voralpenraum und in
höheren Lagen der Mittelgebirge.
In den meisten Bereichen der Bundesrepublik reichen
die Niederschläge zwar im langjährigen Mittel für die
Vegetationsperiode aus, sie fallen allerdings in sehr
unterschiedlicher jährlicher und jahreszeitlicher Ver-
teilung. Dies sind die Gebiete der Bundesrepublik mit
durchschnittlichen Niederschlägen von etwa 400 bis
600 mm in der üblichen Beregnungsperiode von Mai
bis September.
In anderen Gebieten decken die natürlichen Nieder-
schläge nicht nur kaum mehr als 50 % des Wasserbe-
darfs einer Intensivrasendecke ab, sondern es treten
von Zeit zu Zeit auch extreme Trockenjahre und selbst
in sogenannten nassen Jahren wiederholt Trockenpe-
rioden von mehrwöchiger Dauer auf. Durch derartige
Bedingungen ist z. B. das Rhein-Main-Gebiet geprägt.
Insgesamt bedeutet dies, dass in den meisten Berei-
chen der Bundesrepublik in der Regel in jedem Jahr
die Notwendigkeit einer Beregnung von Rasenflächen
besteht. Daran ändert die Bauweise allerdings einiges.
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