

2.2.3 Schnitt
Schnittbedürfnis und Schnittzahl ergeben sich aus den
Zuwachsverhältnissen. Diese wiederum werden durch
Temperatur sowie Nährstoff- und Wasserversorgung
bestimmt.
Große Schnitthäufigkeit und tiefer Schnitt schränken
die Konkurrenzfähigkeit der wertvollen Sportrasen-
gräser Lolium perenne (Deutsches Weidelgras) und
Poa pratensis (Wiesenrispe) ein und fördern die Ein-
wanderung unerwünschter Fremdgräser. Schnitthäu-
figkeit und tiefer Schnitt beeinträchtigen die Wurzel-
massebildung, erhöhen die Anfälligkeit gegenüber
Trockenheit und Krankheiten und verringern insge-
samt die Belastbarkeit der Rasendecke.
Dabei wirken Schnitthäufigkeit und Tiefschnitt sowohl
direkt negativ für sich als auch in besonders starkem
Maße, wenn überhöhte Stickstoff- und Wasserzufuhr
ein intensives Rasenwachstum anregen und zu einer
großen Schnitthäufigkeit zwingen.
2.2.3.1 Schnitthöhe
Die Schnitthöhe sollte bei Fußballplätzen möglichst
4 cm betragen, keineswegs jedoch unter 3 cm liegen.
Ist eine geringere Schnitthöhe aus sportfunktionellen
Gründen notwendig, dann sollten in der spielfreien
Zeit extensive Pflegephasen bezüglich Schnitthöhe
und Schnitthäufigkeit eingelegt werden. Dies gilt auch
in Hitze- und Trockenperioden.
2.2.3.2 Schnittfolge
Die Schnittfolge ergibt sich aus dem Zuwachs über die
Schnittebene (Schnitthöhe) hinaus.
Zur Erhaltung einer belastbaren und regenerations-
fähigen Narbe soll der Rasenschnitt im Zuwachsbe-
reich von etwa 60 bis 100 % (= 2 bis 4 cm) stattfinden.
Dabei ist der Rasenschnitt in intensiven Wachstum-
sphasen eher bei 60 % Zuwachs, bei geringerem
Wachstum eher bei 100 % Zuwachs durchzuführen
(siehe Abb. 37).
Abb. 37: Schnitthöhe, Zuwachs und maximaler Zuwachsbereich für Rasensportflächen
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R a s e n
2 . P f l e g e u n d E r h a lt u n g vo n R a s e n f l äc h e n