

Um genügend Filz herauszuarbeiten, sollen die Verti-
kutiermesser 1 bis 2 mm tief in die Rasentragschicht
eindringen. Der Rasen muss kurz vor dem Vertikutie-
ren gemäht werden, wobei das Schnittgut in diesem
Fall abzukehren ist. Auch das anfallende Vertikutiergut
ist von der Sportfläche zu entfernen.
Mit dem Vertikutieren von Neuanlagen soll spätestens
begonnen werden, sobald die braune Filzschicht eine
Dicke von 5 mm erreicht.
Der günstigste Zeitpunkt zum Vertikutieren von
bespielten Neuanlagen liegt im Frühjahr, etwa zu
Beginn des intensiven Wachstums im April. Beim Ver-
tikutieren muss die Narbe vollständig abgetrocknet
sein. Im Anschluss an das Vertikutieren ist eine Rege-
nerationsdüngung der Hauptspielzone durchzuführen,
sofern sie sich nicht mit der üblichen Frühjahrsdün-
gung verbinden lässt.
2.3.1.4 Perforation
Eine gewisse Verringerung der Rasenverfilzung lässt
sich auch durch den Einsatz von Perforatoren errei-
chen. Mit ihnen können vor allem stark verfilzte Nar-
ben ohne Schädigung fast die ganze Vegetationspe-
riode hindurch bearbeitet werden. Die entstehenden
Perforationslöcher von etwa 8 mm bis 20 mm Durch-
messer bilden „Luft- und Sickerschächte“ zwischen
Spielfeldoberfläche und Rasentragschicht. Die wir-
kungsvolle Perforation einer stark verfilzten Narbe
setzt allerdings voraus, dass wenigstens 5 % der Flä-
che auf diese Weise bearbeitet wird. Dazu sind etwa
185 (20mm) bis 1000 (8mm) Einstiche erforderlich. Die
Einstiche sollen 3 bis 5 cm tief in die Rasentragschicht
eindringen, um gleichzeitig geeignetes Tragschicht-
material als Besandungsersatz zum Verschleppen auf
die Oberfläche zu bringen. Die auf der Oberfläche ver-
bleibenden Filzpfropfen sind in der Regel abzukehren.
2.3.1.5 Schlitzen
Durch Bearbeiten mit keilförmigen oder dolchartigen
Werkzeugen, die 5 bis 10 cm tief in die Rasentrag-
schicht eindringen, wird die Rasenfilzmasse zwar nicht
Durch zunehmenden Narbenverschleiß bei Spielbe-
trieb über Winter entsteht eine schmierig-rutschige,
„seifige“ Sportfeldoberfläche, die die sportfunktionel-
len Eigenschaften erheblich herabsetzt.
2.3.1.2 Vorbeugende Maßnahmen
Eine Möglichkeit, um einer starken Rasenverfilzung
vorzubeugen, besteht in der rechtzeitigen ganzflä-
chigen Benutzung der Fläche ab Narbenschluss bei
zunehmender Benutzungsintensität. Das setzt aller-
dings voraus, dass die Rasentragschicht stabil und
scherfest hergestellt wurde.
Dies bedeutet, dass eine gut entwickelte, dichte Sport-
feldnarbe bei Frühjahrsaussaat bereits etwa 10 bis
12 Wochen nach der Ansaat mit Turn- und Noppen-
schuhen benutzt werden kann. Wettkampfspiele mit
Stollenschuhen sind je nach Saattermin etwa 4 bis 10
Monate nach der Ansaat möglich.
Nicht nur der besseren Auslastung der Sportfläche,
sondern auch der Einschränkung der Rasenverfilzung,
dient darüber hinaus die gesonderte Benutzung der
normalerweise extrem unterbelasteten Seitenbereiche
eines Spielfeldes mit Hilfe mobiler Tore.
2.3.1.3 Striegeln, Vertikutieren
Reichen die Möglichkeiten der Benutzung nicht aus,
um die Rasenverfilzung in Grenzen zu halten, dann sind
pflegetechnische Maßnahmen notwendig. Eine einfach
durchzuführende Maßnahme zur Begrenzung der Verfil-
zung ist das Striegeln. Mit einem Rasenstriegel wird die
Grasnarbe geöffnet, Schnittgutreste und abgestorbene
Pflanzenteile werden gelockert und herausgekratzt und
können z. B. abgebürstet oder bei einem anschließenden
Mähgang mit aufgenommen werden. In der Grasnarbe
wird dadurch außerdem die Durchlüftung verbessert
und die Bestockung der Gräser angeregt. Die wirksamste
Maßnahme ist jedoch das Vertikutieren).
Bei diesem Vorgang wird die verfilzte Rasennarbe mit
rotierenden Messern im Abstand von 2 bis 3 cm durch-
schnitten.
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R a s e n
2 . P f l e g e u n d E r h a lt u n g vo n R a s e n f l äc h e n