

Anhang
von sauren Böden vorrangig der Strukturverbesse-
rung dienen soll.
Versorgung von Ansaatflächen
Ansaatflächen bedürfen prinzipiell einer Grund-
versorgung mit Nährstoffen. Dies gilt vor allem für
nährstoffarme oder nur aus Sand hergestellte Rasen-
tragschichten, aber auch für viele Oberböden. Eine
gewisse Grundversorgung, insbesondere mit Stick-
stoff, soll die Jugendentwicklung der Ansaat fördern,
um rasch einen genügenden Erosionsschutz zu bewir-
ken und auftretendes Unkraut (Konkurrenzpflanzen) zu
unterdrücken. Dafür reicht in der Regel eine N-Menge
von bis zu 5 g/m
2
aus. Sie wird gewöhnlich in Form
eines Mehr-Nährstoffdüngers gegeben. Allerdings
kann bei ausreichender Grundversorgung an P
2
O
5
,
K
2
O und Mg auf deren weitere Zufuhr zugunsten einer
reinen Stickstoffdüngung verzichtet werden.
Neu hergestellte Rasentragschichten bedürfen dage-
gen einer kompletten Grundversorgung an Hauptnä-
hrstoffen. Diese soll zur Ansaat mindestens 6 g N, 6 g
P
2
O
5
, 9 g K
2
O und 2 g MgO je m
2
betragen, bei N wegen
Austragsgefährdung jedoch 10 g/m
2
nicht überschrei-
ten. Zur Förderung der Ansaatentwicklung muss
wenigstens die Hälfte der angegebenen N-Menge in
rasch wirkender Form verabreicht werden. Weiterer
bestandsaufbauender Bedarf ist durch Nachdüngung
zu decken.
Versorgungsgrad bei der Erhaltungspflege
Wegen seiner absolut witterungsabhängigen Freiset-
zung, Aufnahme und Verlagerung ist es nicht möglich,
einen kalkulierbaren Gehalt an Mineralstickstoff im
Boden zu erfassen. Dagegen soll der Mindestgehalt
an P
2
O
5
und K
2
O jeweils 8 mg/100 g Boden, an MgO 5
mg/100 g Boden betragen.
Eine Differenzierung nach Bodenarten erscheint nicht
erforderlich, da Gräser prinzipiell über ein gutes
Aneignungsvermögen für diese Nährstoffe verfügen
und Ton-/schluffhaltige Böden eine genügende Nach-
lieferungsfähigkeit besitzen.
in dieser Hinsicht dagegen der Zeitraum der Ansaa-
tentwicklung bis Narbenschluss sowie die Winterperi-
ode mit Beginn der Vegetationsruhe, im Allgemeinen
im November, bis Vegetationsbeginn, etwa im März.
Bezüglich der Düngung im Winterhalbjahr sind in
Wasserschutzgebieten die geltenden Länderregelun-
gen zu beachten.
Eine Resistenzschwächung kann einerseits im Sommer
eintreten. So wird die Stressanfälligkeit in warmen Tro-
ckenperioden durch verdunstungsfördernde Wachs-
tumsschübe erhöht.
Andererseits bergen Stickstoffdüngungen, die das
Wachstum im Spätsommer und Frühherbst zu sehr
anregen, die Gefahr der Verstärkung auftretender
Winterkrankheiten.
2.1.6 Grundversorgung des
Rasenbodens
Die Grundversorgung des Rasenbodens umfasst die
Bodenreaktion (Kalkzustand), die Versorgung der
Ansaatflächen sowie den Versorgungsgrad im Rahmen
der Erhaltungspflege.
Bodenreaktion
Eine für die Nährstoffaufnahme durch Rasengräser
günstige physiologische Reaktion des Bodens liegt
etwa zwischen pH 5,5 und pH 7. Der ökologische Reak-
tionsbereich geht deutlich über diese Werte hinaus.
Daneben tendieren Agrostis-Arten und Festuca rubra
stärker zur sauren, Lolium perenne und Poa pratensis
mehr zur alkalischen Seite hin.
Bei in ihrer Textur bzw. Struktur veränderten Böden
oder neu hergestellten Rasentragschichten korrigie-
ren sich extreme pH-Werte allein durch Niederschlag
verhältnismäßig schnell, sowohl von stark sauer nach
schwach sauer als auch von alkalisch nach neutral.
Besondere Korrekturmaßnahmen, z. B. durch Kalkung
oder Schwefelbehandlung, sind daher zwischen pH
4,5 bis pH 7,5 unnötig. Es sei denn, dass eine Kalkung
2 . G r u n d s ät z e z u r f u n k t i o n s - u n d umwe lt -
g e r e c h t e n P f l e g e vo n R a s e n s p o r t f l äc h e n
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