

2.1.4 Nährstoffe – Düngemittel –
Stickstoffverwertung
2.1.4.1 Nährstoffe
Neben Wasser, Kohlendioxid (C0
2
) und Sauerstoff
ernähren sich die Pflanzen von Mineralstoffen. Dabei
wird unterschieden in die Hauptnährstoffe Stickstoff
(N), Phosphat (P
2
0
5
) und Kali (K
2
0) und die Sekundär-
nährstoffe Magnesium (Mg0), Calcium (Ca0), Schwe-
fel (S) sowie die Spurenelemente Bor (B), Kupfer (Cu),
Eisen (Fe), Mangan (Mn), Molybdän (Mo) und Zink (Zn).
Während von den Spurennährstoffen oft nur wenige
Gramm pro Hektar ausreichen, ist der Bedarf an
Hauptnährstoffen für eine leistungsfähige Vegetation
relativ hoch.
Der Boden enthält im Allgemeinen ein Vielfaches der
von den Pflanzen benötigten Nährstoffmengen. Aller-
dings liegt hiervon stets nur ein kleiner Teil in pflan-
zenverfügbarer Form vor.
Damit aus dem Boden stammende Nährstoffe von
den Pflanzenwurzeln aufgenommen werden können,
müssen der organische Stickstoff durch Bodenorga-
nismen in Mineralstickstoff, d. h. Nitrat oder Ammoni-
um-Stickstoff, umgewandelt, das Phosphat gelöst und
das Kali ausgetauscht werden. Die auf diese Weise den
Pflanzen zur Verfügung gestellten Nährstoffe reihen
häufig für eine genügende Entwicklung der Gräser
nicht aus; sie sind daher durch Düngung zu ergänzen.
Von den Hauptnährstoffen gelten die N-Form Nitrat
sowie Kali auf sandigen Böden als leicht beweglich,
d. h. auswaschungsgefährdet. Hierbei ist Nitrat von
besonderer Problematik.
2.1.4.2 Düngemittel
Düngemittel unterscheiden sich u.a. in Ein- und Mehr-
nährstoffdünger. Mehrnährstoffdünger enthalten,
abgesehen von wenigen Ausnahmen, alle Haupt- und
Sekundärstoffe sowie häufig auch Spurenelemente.
2.1.3.4 Flächennutzung
Rasensportflächen unterliegen einer nach Art, Inten-
sität, Saison und Raum unterschiedlichen Beanspru-
chung. Der Grad der Abnutzung der Rasendecke
bestimmt dabei den zur Narbenregeneration erfor-
derlichen Düngebedarf, insbesondere an Stickstoff.
Im Vergleich der Sportarten ist die Beanspruchung
der Rasendecke z. B. durch Fußball relativ hoch. Die
Abnutzung der Rasendecke und die Verdichtung des
Rasenbodens nehmen mit der Intensität der Benut-
zung zu. Bezüglich der Spielsaison ergeben sich Bean-
spruchungsunterschiede dadurch, dass dominierende
Sommerbenutzung durch Regenerationswachstum
ausgeglichen werden kann, dieses aber bei Winterbe-
nutzung, also in der vegetationslosen Zeit, ausbleibt.
Der kumulative Narbenverschleiß führt demzufolge
zu einem größeren Regenerationsbedarf im folgen-
den Frühjahr.
Der Düngebedarf wird entscheidend durch unter-
schiedliche Beanspruchung von Teilflächen bzw.
Platzelementen bestimmt. Golfplätze mit hoher bis
extremer Beanspruchung von Grüns und Abschlägen
gegenüber Spielbahnen oder gar Halbrauflächen sind
hierfür ein gutes Beispiel. Selbst innerhalb einer Flä-
che bestehen größere Belastungsunterschiede, so
dass z. B. das Mittelfeld eines Fußballplatzes stets
einen höheren Regenerationsbedarf als die weniger
belasteten Seitenfelder stellt, auch wenn ein räumli-
cher Benutzungsausgleich angestrebt wird.
Insgesamt reicht die Nährstoffanlieferung aus Boden
und Narbe aber gewöhnlich nur bei wenig benutzten
sowie extensiv gepflegten Flächen auf gewachsenen
Profilen zur Selbstversorgung der Rasendecke aus,
z. B. bei Halbrauflächen und gegebenenfalls bei älte-
ren Golfspielbahnen. Dagegen ergibt sich mit zuneh-
mender Beanspruchung ein steigender Düngebedarf.
In beiden Fällen können regionale und saisonale
Besonderheiten diese Grundaussage relativieren.
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