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Anhang

Isodur ist eine einheitliche N-Verbindung, die den

Stickstoff zu fast 100 % in heißwasserlöslicher Form

enthält. Nur der heißwasserlösliche Stickstoff entwi-

ckelt eine genügende Langzeitwirkung.

Bei Methylenharnstoff-Stickstoff

(bisherige Bezeichnung Formaldehydharnstoff-Stick-

stoff, Ureaform) handelt es sich um eine Mischung von

N-haltigen Molekülen verschiedener Kettenlänge. Die

Art der Herstellung entscheidet über den Anteil des

kaltwasserlöslichen Stickstoffs (rasch wirkend), des

heißwasserlöslichen Stickstoffs (anhaltend wirkend)

sowie des heißwasserunlöslichen Stickstoffs (extrem

verzögert wirkend). Im Allgemeinen enthält Ureaform

diese Wirkungsgruppe im Verhältnis 40:40:20 %.

Auf dem Markt befinden sich auch Produkte, die

Methylenharnstoff-Stickstoff ausweisen, bei denen es

sich um kurzkettige Methylenharnstoffverbindungen

handelt, die sich größtenteils in der kaltwasserlösli-

chen, d. h. rasch wirksamen Form wiederfinden.

Natürlich-organisch gebundener Stickstoff

Hierbei handelt es sich um organische Stoffe tieri-

scher oder pflanzlicher Herkunft. Sie enthalten den

Stickstoff in unterschiedlichen organischen Bindungs-

formen, die für die Pflanzenaufnahme stets erst von

Bodenorganismen in Mineralstickstoff umgewandelt

werden müssen. Auf diese Weise entsteht eine länger

andauernde N-Anlieferung.

Umhüllter Stickstoff

Durch die Umhüllung von leichtlöslichem Stickstoff

wird auf physikalische Weise eine verzögerte Stick-

stoffanlieferung erreicht.

2.1.4.4 Düngertypen (Wirkungstypen)

Die einzelnen N-Formen unterscheiden sich grundle-

gend in ihrer Pflanzenverfügbarkeit. Um eine stetige

N-Versorgung zu gewährleisten, enthalten die Dünger

häufig verschiedene N-Formen.

Ein-Nährstoffdünger werden eingesetzt, wenn die

Versorgung mit den anderen Elementen bereits aus-

reichend ist oder aber zur Behebung von akutem Nähr-

stoffmangel. Die Vielzahl der zu düngenden Nährele-

mente führt in der Praxis dazu, dass gewöhnlich mit

Mehrnährstoffdüngern (Volldüngern) gearbeitet wird.

Die regelmäßige Düngung mit Hauptnährstoffen ist

besonders wichtig für intensiv genutzte Flächen mit

entsprechend höherem Bedarf, die wegen der notwen-

digen Abführung von Überschusswasser aber meist

sandige, nährstoffärmere Böden oder Aufbauten auf-

weisen. Dabei ist ein Dünger mit einer an den Pflan-

zenbedarf und die Standortverhältnisse angelehnten

Zusammensetzung auszuwählen.

2.1.4.3 N-Formen

Die einzelnen Nährstoffe können im Dünger unter-

schiedlich chemisch gebunden sein. Dies gilt beson-

ders für die Bindungsform des Stickstoffs. Für Rasenflä-

chen sind folgende Unterscheidungen von Bedeutung:

Nitrat-, Ammonium- und Harnstoff-Stickstoff

(letzter auch Carbamid- bzw. Urea-Stickstoff genannt)

Diese leichtlöslichen Stickstofformen sind für die Pflan-

zen rasch verfügbar. Die Mineralstickstoffformen Nitrat

und Ammonium werden von den Wurzeln direkt aufge-

nommen, der Harnstoff muss zu Ammonium umgewan-

delt werden, was innerhalb weniger Tage erfolgt.

Diese drei rasch wirksamen N-Formen bilden u.a. die

kaltwasserlösliche N-Fraktion eines Düngers.

Harnstoff-Aldehyd-Kondensate

(wie Isobutylidendiharnstoff-Stickstoff (Isodur =

IBDH) und Methylenharnstoff-Stickstoff (bisherige

Bezeichnung) und Formaldehydharnstoff-Stickstoff/

Ureaform = UF).

Diese Stickstoffformen haben eine Langzeitwirkung,

die auf der allmählichen Lösung im Bodenwasser und

der anschließenden Mineralisierung beruht. Es handelt

sich um organische N-Verbindungen, die synthetisch

hergestellt werden.

2 . G r u n d s ät z e z u r f u n k t i o n s - u n d umwe lt -

g e r e c h t e n P f l e g e vo n R a s e n s p o r t f l äc h e n

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