

Anhang
Grüns und Vorgrüns
Aufgrund von Bauweise, extremem Tiefschnitt, hoher
mechanischer Belastung und vollständiger Schnitt-
gutentfernung haben Grüns einen besonders hohen
N-Düngungsbedarf. Dies gilt ebenso für sandreich
aufgebaute Vorgrüns, insbesondere für die durch Pfle-
gearbeiten stark beanspruchten Randstreifen um das
Grün (Collar) von mindestens 2m Breite.
Der jährliche Regelbedarf an Stickstoff richtet sich
nach der Grasartendominanz. Er beträgt bei
Festuca-Dominanz
= 20 bis 25 g N/m
2
,
Agrostis-Dominanz
= 25 bis 35 g N/m
2
,
Poa annua-Dominanz
= 25 bis 35 g N/m
2
.
Bei herkömmlich hergestellten Grüns und bei boden-
naher Bauweise verringert sich der Düngebedarf.
Bei oberbodenreich hergestellten, oft nur mit Sand
vermagerten Vorgrüns, beträgt der jährliche Regelbe-
darf an Stickstoff etwa 15 bis 25 g/m
2
.
Hilfstabelle 2 gibt, ähnlich wie Hilfstabelle 1 für Sport-
plätze, Hinweise auf eine eventuell notwendige Erhö-
hung oder mögliche Reduzierung des N-Regelbedarfs
für Grüns/Vorgrüns und Abschläge. Eine Quantifizierung
kann auch hier nur am Objekt erfolgen. Die Hilfstabel-
len haben vorrangig Beispielcharakter. Ableitungen sind
folglich sinngemäß zu treffen.
So ist der N-Düngebedarf bei bodennahen Bauweisen
im Allgemeinen zwischen Dränschicht-Bauweise und
Oberbodenaufbau einzuordnen, während beim Ober-
bodenaufbau besonders Art und Qualität des Bodens
relativierende Merkmale sind.
Abschläge
Die Rasennarbe der Abschläge unterliegt regelmäßig
starken Schäden durch Tritt-, Scher- und Schlagwir-
kungen. Der Regelbedarf an Stickstoff liegt je nach
Bauweise, Benutzung und Schnittgutverbleib zwischen
15 und 25 g/m
2
.
2.1.7.2 Golfplätze
Im Gegensatz zu den unter Ziffer 2.4.3.1 beschriebe-
nen Rasensportplätzen, bei denen jeweils eine Auf-
bauform einer zonal unterschiedlichen Benutzung
und Belastung unterliegt, bestehen Golfplätze aus
verschiedenen Spielbereichen bzw. Platzelementen.
Diese differieren wegen ihrer abweichenden Funktion
und Beanspruchung sowohl bezüglich Bodenaufbau
als auch Ansaat bzw. Narbenzusammensetzung sowie
Pflegeintensität.
Hinsichtlich Beanspruchung gliedert sich ein Golf-
platz einerseits in Flächen mit Spielfunktion, und
zwar in die stärker belasteten Grüns, Vorgrüns und
Abschläge, sowie in die weniger stark belasteten
Spielbahnen und die Halbrauflächen mit Spielfunk-
tion. Diesen Bereichen stehen andererseits solche
Halbrauflächen gegenüber, die im Wesentlichen nur
überspielt werden, ferner die Rauflächen.
Hinzu kommen Verbindungswege, die als Rasenwege
einer besonders starken Belastung ausgesetzt sind.
Bei der Festlegung von Grenzwerten ist die Notwen-
digkeit, Rasensportflächen in Zukunft wassersparend
zu pflegen, ebenso zu berücksichtigen wie die Tatsa-
che, dass in einzelnen Bundesländern bereits Vorga-
ben für den Schutz des Grundwassers bestehen. Da
bei Rasenflächen die Gefahr einer nennenswerten
Nitratauswaschung bis Vegetationsbeginn andauert,
sollte die erste wirksame N-Düngung ausgangs Win-
ter, je nach Lage, nicht vor März erfolgen.
Der jährliche Regelbedarf an Stickstoff wird im Fol-
genden für die einzelnen Golfplatzelemente geson-
dert angegeben. Er ist im Falle der stark belasteten
Flächen, der Grüns, Vorgrüns, Abschläge und Rasen-
wege, auf mehrere etwa gleich große Einzelgaben
über die Vegetationsperiode zu verteilen. Bei den
weniger stark belasteten Flächen, d. h. besonders den
Spielbahnen, sollte der Düngungsschwerpunkt zur
Förderung von Austrieb und Bestockung der Gräser
im Frühjahr liegen.
2 . G r u n d s ät z e z u r f u n k t i o n s - u n d umwe lt -
g e r e c h t e n P f l e g e vo n R a s e n s p o r t f l äc h e n
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