

Anhang
durch Lockern, Löchern, Schlitzen und Schlitzfräsen
sowie der Bodenoptimierung, z. B. durch Besanden bei
überhöhten Anteilen an Schlämmkorn und an organi-
scher Substanz. Die Intensität und Häufigkeit dieser
Maßnahmen wird durch die Belastung der Sportfläche
bestimmt.
2.1.8.2 Narbenpflege
Düngersparende Maßnahmen der Narbenpflege bezie-
hen sich im Wesentlichen auf Beregnung, Schnitt und
Rasenfilzminimierung.
Um Nährstoffausträge weitgehend zu vermeiden,
sollte in Abhängigkeit von Benutzung und Witterung
nur so beregnet werden, dass der Bodenaufbau mög-
lichst stets ein Sättigungsdefizit von 3 bis 5 mm auf-
weist. Dadurch ist gewährleistet, dass noch eine nor-
male Niederschlagsmenge vom Boden aufgenommen
werden kann, ohne dass Sickerwasser entsteht.
Beim Schnitt ist zu bedenken, dass der Nährstoffbe-
darf, insbesondere an Stickstoff, mit tiefem und häu-
figem Schnitt steigt. Folglich sollte die Schnitthöhe,
je nach Funktionsbereich und Saison, möglichst hoch
gehalten werden. Bei der Schnitthäufigkeit ist über
den funktionellen Anspruch hinaus zu berücksichti-
gen, ob das Schnittgut auf der Rasenfläche verbleibt
oder entfernt wird. Prinzipiell sollte das Schnittgut,
mit Ausnahme von Golfgrüns, aus Gründen der Nähr-
stoffrückführung auf der Fläche belassen werden. Das
setzt allerdings voraus, dass der Schnittgutanfall bei
den einzelnen Mähgängen nicht zu groß ist und sich
keine Klumpen bilden.
Eine Minimierung von Rasenfilz ist erforderlich, weil
stärker ausgeprägte Rasenfilzschichten infolge von
Wasser- und Nährstoffrückhaltung die Durchwurze-
lung des Rasenbodens hemmen. Die Rasenverfilzung
wird durch restriktive N-Düngung, eine biologisch
aktive Rasentragschicht und intensive Benutzung
verringert.
Halbrauflächen, die im Wesentlichen nur überspielt
werden, z. B. zwischen Abschlag und Spielbahn, haben
prinzipiell keinen N-Düngebedarf.
Rauflächen
Rauflächen sind in der Regel extensiv gepflegte Vege-
tationsflächen ohne besondere golfsporttechnische
Anforderungen. Eine Düngung findet im Allgemeinen
nicht statt.
Sofern diese Flächen dem Biotopschutz dienen, hat
jede Düngung zu unterbleiben.
Rasenwege
Rasenwege als Verbindung zwischen den Spielbah-
nen unterliegen einer konzentrierten Belastung durch
Golfspieler und Pflegefahrzeuge. Sie werden gewöhn-
lich auf vorhandenem Boden angesät, gegebenenfalls
besandet oder als Schotterrasen angelegt.
Je nach Ausführung liegt der Regelbedarf an Stickstoff
zwischen 5 und 20 g/m
2
.
2.1.8 Düngersparende Begleitmaß-
nahmen
Düngersparende Begleitmaßnehmen fördern die Ver-
wertung der Boden- und Düngenährstoffe und min-
dern den Nährstoffaustrag. Sie umfassen Maßnahmen
der Boden- und Narbenpflege.
2.1.8.1 Bodenpflege
Ziel der Bodenpflege ist die Schaffung günstiger
Umsetzungsbedingungen und eines großen wurzel-
nutzbaren Bodenraumes. Dies bedingt die Regulierung
des Wasser- und Lufthaushalts des Bodens. Dafür ist
der Boden im oberflächennahen Bereich „offen“ und
im Profil durchlässig zu halten.
Die dazu erforderlichen pflegetechnischen Maßnah-
men dienen der Vermeidung oder der Beseitigung von
Bodenverdichtungen und der Belüftung des Bodens
2 . G r u n d s ät z e z u r f u n k t i o n s - u n d umwe lt -
g e r e c h t e n P f l e g e vo n R a s e n s p o r t f l äc h e n
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