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Anhang

2 . 2 T e i l I I : Wa s s e r s pa r e n d e M a S S n a h m e n

••

Zur Entwicklung der Rasendecke sind innerhalb

des jeweiligen Rasentyps geeignete Grasarten mit

geringerem Wasserbedarf zu bevorzugen.

••

Eine sachgerechte mechanische Narben- und

Bodenpflege verbessert das Wasseraufnahmever-

mögen und die Wasserverwertung der Rasenfläche.

••

Eine Düngung, die die Bestockung fördert, starke

Wüchsigkeit aber vermeiden hilft, senkt den Was-

serverbrauch. Eine Extensivierung des Rasen-

schnittes stärkt die Trockenheitsverträglichkeit.

••

Art, Dimensionierung und Handhabung der Bereg-

nung tragen erheblich zur Einsparung von Bereg-

nungswasser bei. Restriktive Beregnung verbes-

sert die Rasenqualität.

••

Auf wasser- undnährstoffhaltendenBöden und ent-

sprechenden bodennahen Aufbauten sind Rasen-

narben mit Dominanz an trockenheitsverträgli-

chen Gräsern (z. B. Festuca rubra, Poa pratensis,

Lolium perenne) imstande, längere Trockenperi-

oden durch Einlegen einer Sommerruhe zu über-

dauern.

••

Bei der Beschaffung von Beregnungswasser ist

vor allem in Trockengebieten nach alternativen

Möglichkeiten zu suchen.

2.2.1.2 Faktoren des Wasserhaushalts

Standort, Vegetation und Pflegezustand bestimmen

den Wasserhaushalt einer Rasensportfläche und

damit den Beregnungsbedarf.

Der Beregnungswasserbedarf entspricht der Wasser-

menge, die zur Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit

des jeweiligen Rasentyps, z. B. Rasensportplatz, Golf-

grün, Spielbahn, über die natürliche Wasserversorgung

(Niederschlag, Grundwasser) hinaus erforderlich ist.

2.2.1. Vorbemerkungen

Teil II der Grundsätze befasst sich mit dem Problem

der wassersparenden Pflege von Rasenflächen. Die

vorangestellten Thesen finden in den Abschnitten

2 bis 6 eine anwendungsbezogene Begründung und

Erläuterung.

Über die Aspekte der Pflege hinaus ist der Nutzungs-

organisation gebührende Aufmerksamkeit zu wid-

men: Art, Maß und Zeiträume der Inanspruchnahme

von Rasensportflächen müssen die unterschiedliche

Belastbarkeit in Abhängigkeit von Boden, Witterungs-

verlauf und Jahreszeit berücksichtigen.

2.2.1.1 Thesen

••

Rasensportflächen bedürfen zur Erhaltung bzw.

Wiederherstellung ihrer Funktionsfähigkeit einer

ausreichenden Wasserversorgung.

••

Der Wasserbedarf, und damit der Beregnungs-

bedarf, hängen von Standort, Bodenaufbau und

Rasentyp ab.

••

Der Wasserverbrauch einer funktionsfähigen

Rasennarbe beträgt in Trockenperioden des Som-

mers, bei Tagestemperaturen über 25°C, je nach

Standort und Rasentyp, etwa 2 bis 5 I/m

2

/Tag. Er

lässt sich verringern, wenn erst bei Welkebeginn

beregnet wird.

••

Wassersparende Rasenpflege beginnt beim Bau.

Bodennahe Bauweisen haben einen geringe-

ren Beregnungsbedarf als sand- und kiesreiche

Schichtaufbauten. Die Wasserspeicherfähigkeit

der Rasentragschicht lässt sich durch größere

Anteile an Fein-/Mittelsand sowie vor allem an

organischer Substanz im Rahmen der Normvorga-

ben nachhaltig erhöhen.

2 . G r u n d s ät z e z u r f u n k t i o n s - u n d umwe lt -

g e r e c h t e n P f l e g e vo n R a s e n s p o r t f l äc h e n

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