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2.1.3.1 Bodenprofil bzw. Bodenaufbau

Die Faktoren des Standorts bestimmen das Nährstoff-

potenzial des Bodens und die Nährstoff-Freisetzung,

insbesondere an Stickstoff. Bezüglich des Stand-

ortfaktors Boden ist zwischen anstehenden bzw.

entsprechend veränderten Bodenprofilen und nach

bestimmten Regeln hergestellten Bodenaufbauten zu

unterscheiden.

Im Allgemeinen haben Rasenflächen auf anstehenden

bzw. entsprechend veränderten Bodenprofilen einen

vergleichsweise geringeren Düngebedarf. Entschei-

dend für das Nachlieferungspotenzial sind allerdings

Bodenart, Tiefgründigkeit und Grundwassersituation.

Ton- und schluffreiche, humushaltige Böden sind

gewöhnlich nährstoffreich, humusarme Sandböden

dagegen nährstoffarm. Die Tiefgründigkeit, d. h. die

Dicke der Oberbodenschicht, erhöht das nutzbare

Nachlieferungspotenzial je nach Durchwurzelungs-

tiefe der Vegetation. Grundwassernähe fördert gegen-

über grundwasserfernen Böden durch ausgewogene

biologische Aktivität die Mineralisation.

Normgerechte Bodenaufbauten mit definierten Rasen-

tragschichten verfügen im Allgemeinen über ein

geringes Nährstoffpotenzial, allerdings sind Bauweise

und Alter entscheidend.

So ist das Nachlieferungsvermögen bei Dräns-

chichtaufbauten, insbesondere bei oberbodenloser

Rasentragschicht, minimal. Bei bodennahen Bauwei-

sen, vor allem mit geringer Dicke der Rasentragschicht

auf feinteil- und humushaltigen Baugrundböden,

kann vergleichsweise aber mit einer größeren Nähr-

stoffnachlieferung als bei anstehenden, humusarmen

Sandböden gerechnet werden.

2.1.3.2 Klimagebiet und Relief

Auf den Boden wirken die klimatischen Faktoren, ins-

besondere Niederschlag, Temperatur, Luftfeuchtigkeit

und Wind, unterschiedlich ein. Ähnlich wie Grund-

wassereinfluss begünstigt eine ausreichend hohe,

••

Im Rahmen der Nährstoffversorgung stellt Stick-

stoff den wichtigsten Faktor für Bestockung und

Wachstum dar.

••

Bei sachgerechter Stickstoffdüngung ist der Nitra-

taustrag durch Sickerwasser, außer bei extremen

Bauweisen, unabhängig von der N-Form, vernach-

lässigbar gering.

••

Eine sachgemäße, insbesondere nicht überhöhte

Stickstoffdüngung mindert den Wasserverbrauch

und stärkt die Widerstandsfähigkeit der Rasende-

cke, vor allem gegenüber Belastung und Winter-

krankheiten.

••

Eine sachgerechte Stickstoffdüngung orientiert

sich bezüglich Menge und produktbezogener

Verteilung am objekt- und funktionsspezifischen

Bedarf. Er wird vorrangig durch Dichte und Belast-

barkeit der Rasendecke bestimmt, weniger durch

die Rasenfarbe.

••

Die Stickstoffwirkung hängt von klimatischen

Faktoren, vom Bodenmilieu, von essenziellen

Begleitnährstoffen sowie von der Narben- und

Bodenpflege ab.

2.1.3 Einflussfaktoren des

Düngebedarfs

Als Düngebedarf wird die zur funktionsgerechten

Erhaltung von Rasensportflächen notwendige Nähr-

stoffmenge unter Berücksichtigung der Nachlieferung

aus dem Boden sowie möglicher Einträge aus Nieder-

schlägen bezeichnet. Der Düngebedarf von Rasen-

sportflächen hängt einerseits von den Faktoren des

Standorts, andererseits von der Art der Herstellung

sowie von den nutzungsbedingten Anforderungen ab.

Die wichtigsten Faktoren des Düngebedarfs sind:

••

Bodenprofil bzw. Bodenaufbau,

••

Klimagebiet und Relief,

••

Alter und Zustand der Anlage,

••

Flächennutzung.

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