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lung „der ball ist rund“ mehr als 200.000 zuschauer in den

gasometer oberhausen lockte, und auch der 43. deutsche

historikertag eine Sektion „Fußballgeschichte“ anbot.

rückblickend war dies so etwas wie der beginn der akademi-

schen Fußballgeschichtsschreibung in deutschland, die 2006

einen ersten höhepunkt fand. ausgelöst durch die vom dFb

veröffentlichte Studie „Fußball unterm hakenkreuz“ von nils

havemann entbrannte auf der Konferenz „Fußball im natio-

nalsozialismus. Kultur – Künste – medien“ sogar ein echter,

der „irseer Fußballhistorikerstreit“ über die bewertung der

rolle des dFb im nationalsozialismus. Seit 2009 entwickel-

ten sich die jährlich mit unterstützung der dFb-Kulturstif-

tung durchgeführten Tagungen zu einer institution der

Fachwissenschaft. nicht zuletzt die im Kohlhammer-verlag

veröffentlichten Tagungsbände tragen zur etablierung der

Fußballgeschichte in der geschichtswissenschaft bei. als

die akademie vom 27. Februar bis 1. märz 2015 die „deutsch-

israelische Fußballfreundschaft“ beleuchtet, wird die

dFb-Kulturstiftung mit ihren bildungsprogrammen für die

dFb-Junioren-nationalmannschaften in israel schließlich

selbst zum gegenstand der fußballerischen zeitgeschichte.

die gemeinde „markt irsee“ in bayerisch-Schwaben ist reiz-

voll gelegen. Wer hierher kommt, sucht ruhe und natur.

oder bildung. unter dem motto „bildung genießen“ bietet

die Schwabenakademie ein erwachsenenbildungsprogramm

sowie Kunst, Wissenschaft und Forschung. ganz in der Tra-

dition ihres Sitzes im ehemaligen benediktinerkloster, zur

barockzeit eines der bedeutendsten Wissenschaftszentren

Süddeutschlands. heute ein architektur- und Kulturdenkmal

von beeindruckender ausstrahlung.

und jedes Frühjahr wird irsee auch ein wichtiger ort der

Fußballkultur. dann nämlich, wenn akademiedirektor dr.

markwart herzog internationale Wissenschaftler zu den

interdisziplinären „irseer Fußballtagungen“ begrüßt. 1999

hatte der leidenschaftliche anhänger des 1. Fc Kaiserslau-

tern die idee zu dieser Tagungsreihe, als ihm bewusst wur-

de, dass nicht nur der FcK, sondern auch der dFb und viele

Traditionsvereine kurz vor ihrem hundertjährigen Jubilä-

um standen. mit der Konferenz „Fußball in Kunst und Kultur

der moderne“ lud er zur ersten fußballhistorischen Tagung

in deutschland überhaupt. ein erfolg und inspiration für

mehr, zumal im gleichen Jahr die dFb-Jubiläumsausstel-

Metropole der

Fußballgeschichte

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