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als fotografisches Symbol einer erfolgreichen integrationspolitik geht der

Glückwunsch

von Bundeskanzlerin angela merkel an nationalspieler mesut özil am 8. oktober 2010

ins

kollektive gedächtnis ein. nach den begeisternden auftritten der von zahlreichen migran-

tischen Spielern geprägten nationalmannschaft bei der Wm 2010 entsteht die aufnahme in

der mannschaftskabine nach dem em-Qualifikationsspiel gegen die Türkei in berlin (3:0),

bei dem mesut Özil ein Treffer gelingt.

Seit den späten 1950er-Jahren prägen die „gastarbeiter“

aus Südosteuropa als dritte große migrationsbewegung das

ruhrgebiet und seinen Fussball. um „den ausländischen ar-

beitnehmern in diesem land die anpassung an unsere le-

bensverhältnisse zu erleichtern“, ruft der nordrhein-west-

fälische minister Konrad grundmann

1966 das „Turnier um

den pokal des arbeits- und Gesundheitsministers in nord-

rhein-westfalen“

(im bild die Trophäe von 1970) ins leben.

„lernort für migrationsprozesse“ und als „Kontaktarena“,

in der sich Woche für Woche menschen unterschiedlicher

sozialer und kultureller herkunft begegnen, sich engagie-

ren und damit „vielfältige alltagskultur mitgestalten und

aufrechterhalten.“

eine auffassung, die auch Fritz pleitgen teilt und mit blick

auf die mit der Flüchtlingssituation einhergehenden ge-

sellschaftlichen herausforderungen feststellt: „Was insbe-

sondere die amateurvereine leisten, ist nichts weniger als

ein wertvoller beitrag zum inneren Frieden und zur sozia-

len gerechtigkeit. entfielen diese bemühungen, hätten wir

in unserer gediegenen gesellschaft eine menge probleme

mehr. der Staat wäre gut beraten, die anstrengungen der

amateurvereine gebührend zu honorieren. das geld wäre

gut angelegt.“

FuSSBall

Geschichte

die abbildungen (mit ausnahme des Fotos von mesut Özil und angela

merkel) entstammen dem begleitbuch zur ausstellung „von Kuzorra

bis Özil – die geschichte von Fußball und migration im ruhrgebiet“

(herausgeber: lWl-industriemuseum, Westfälisches landesmuseum

für industriekultur), Klartext-verlag, essen, 2015

1940

2010

1960

1990

alfred pyka

ist ein echter ruhrgebietskicker und Flüchtling. ende

der 40er kommen die pykas als Kriegsvertriebene zusammen

mit hunderttausenden anderen aus Schlesien. das Sammelbild

zeigt ihn

1958 im Trikot seines Heimatvereins westfalia Herne

,

für den er bis 1963 in 268 oberligaspielen aktiv ist. höhepunkt

der Karriere des athletischen abwehrspielers, der später für

Schalke 04 und 1860 münchen in der bundesliga spielt, ist die

berufung in die nationalmannschaft zu einem a-länderspiel

1958 gegen ägypten.