

ten finanziellen Mitteln bedeutet deshalb in erster Linie
Auffinden und Beseitigen von Fehlerdominanzen.
In diesem Zusammenhang ist die Verbesserung der Ober-
flächendurchlässigkeit und der Oberflächenstabilität als
Kernmaßnahme anzusehen, die bei der Renovation von
Rasensportflächen im Regelfall unumgänglich ist.
Darüber hinaus muss die Notwendigkeit von Entwäs-
serungsmaßnahmen unter Berücksichtigung der örtli-
chen Gegebenheiten überprüft werden.
Verbesserung von Oberflächendurchlässigkeit
und Oberflächenstabilität
Das Ziel der im Folgenden beschriebenen Maßnahmen
besteht einerseits darin, die Versickerung von Über-
schusswasser zu fördern. Andererseits ist zur Verbesse-
rung der Oberflächenstabilität eine Änderung der Korn-
größenzusammensetzung des Bodens herzustellen.
Wenn sich in der oberen Bodenzone nicht nur freies
Wasser staut, sondern dieser Wasserüberschuss auch
Plastizität bzw. „Wasserempfindlichkeit“ des Bodens
hervorruft, ist die Ursache einer gestörten Wasserab-
führung in einer Verdichtung dieser Zone von beispiels-
weise 0 bis 60 mm Dicke zu suchen, gegebenenfalls
verbunden mit einem zu hohen Gehalt an organischer
Substanz. Ursache einer gestörten Wasserabführung
kann auch eine dünne Sperrschicht aus zersetztem
Rasenfilz oder feinteilreichem Bodenmaterial z. B. von
Regenwurmauswurf oder von ungeeignetem Anzucht-
boden von Fertigrasen sein. Dann muss die verdichtete
bzw. stauende Schicht durchbrochen und gelockert
bzw. vermagert werden. Dadurch kann freies Wasser
versickern und die Wasserrückhaltung wird verringert.
Abbildung 55 zeigt schematisch das Gesamtspektrum
der Maßnahmen:
Beispiel A gibt das Ergebnis der Arbeitsgänge Lockern
und Besanden zur Verbesserung der Oberflächen-
durchlässigkeit und -stabilität wieder. In Beispiel B
wird der Anschluss an einen wasseraufnahmefähigen
Untergrund/Unterbau durch schmale, sandgefüllte
aber auch eine gewisse Bindigkeit aufweisen, um die
Stabilität der ausgeglichenen Bereiche zu gewährleis-
ten, d. h. um ein späteres „Durchspielen“ infolge von
zu geringer Scherfestigkeit zu vermeiden. Reiner Sand
ist also ungeeignet.
Zum Ausgleich von Unebenheiten kommen deshalb
schwach lehmige bis lehmige Sandböden oder ent-
sprechende Boden-Sandgemische, ggf. in Verbindung
mit verzahnend wirkenden Lavasanden oder geeig-
neten Brechsanden, in Betracht. Im Zweifelsfall sind
diese Böden bzw. Gemische hinsichtlich ihrer Eignung
zu prüfen.
Ist die unebene Fläche größer als etwa 25 % oder durch
größere Überhöhungen gekennzeichnet, dann sollte
die Herstellung eines neuen Oberflächenplanums
erwogen werden. In solchen Fällen muss dem Planie-
ren ein feinkrümeliges Aufarbeiten des oberflächen-
nahen Bodenbereichs vorausgehen, das gleichzeitig
eine Zerstörung der Narbe und ein Vermischen dieser
organischen Substanz mit Boden bewirkt. Bei starker
Verfilzung ist das Abtragen der Narbe vorzusehen.
3.3.2.2 Wasserabführung
Bei der Renovation von Rasensportflächen wirken sich
besonders solche Maßnahmen kostenbelastend aus,
die die Wasserabführung durch Verbesserung der Korn-
zusammensetzung sowie häufig die Entwässerung des
Aufbaues betreffen.
Umfang und Intensität bzw. Dimensionierung dieser
Renovationsmaßnahmen werden bestimmt durch:
••
den Standort (Boden, Klima, Kontaktvegetation)
und den Zustand der Sportflächen,
••
die Benutzungsintensität und
••
die Anpassung an das Erscheinungsbild des Rasens.
Da das Finanzvolumen in der Regel begrenzt ist, stellen
Planung und Durchführung von Renovationsmaßnah-
men stets einen Kompromiss zwischen Wunsch und
Wirklichkeit dar. Wirtschaftlicher Umgang mit begrenz-
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R a s e n
3 . R eg ene r at i on und R enovat i on von R a s enf l ächen