

Die typischen vorbereitenden Arbeiten sind deshalb:
••
Tiefschnitt mit Abtransport des Schnittguts
und ggf.
••
Vertikutieren mit einer der Rasenverfilzung
angepassten Intensität sowie Abtransport des
Vertikutiergutes
Der Tiefschnitt (Rasierschnitt) muss ggf. dem Verti-
kutieren vorausgehen, damit der Effekt des „Ausdün-
nens“ nicht durch die Blattmasse der Narbe einge-
schränkt wird.
Er muss auch unmittelbar vor den eigentlichen Reno-
vationsmaßnahmen stattfinden, um störenden Rasen-
nachwuchs gering zu halten.
3.3.2.1 Verbesserung der Ebenflächigkeit
Bei Neubauten darf die Spaltweite bei der Prüfung der
Ebenheit von Rasentragschichten auf 4 m bzw. auf Lat-
tenlänge höchstens 20 mm betragen. Dieser Wert gilt
für den Einbauzustand normgerechter, oberbodenarmer
oder oberbodenloser Rasentragschichten. Nach dem
Einbau ist jede Rasentragschicht Veränderungen unter-
worfen, die sich allein durch Benutzung oder Befahren
unter nassen Bedingungen ergeben. Dadurch wird die
Ebenheit der Oberfläche beeinträchtigt. Bei herkömm-
lich gebauten Rasensportflächen kommen Unebenhei-
ten infolge von Setzungen oder von Nachverdichtungen
ungleich dicht eingebauter Oberböden hinzu.
Sofern die Unebenheiten im Wesentlichen muldenför-
miger Art sind und im Flächenausmaß insgesamt nicht
mehr als etwa 25 % betragen, sollten sie durch Auftrag
ausgeglichen werden. Auszugleichen sind vor allem
Vertiefungen von mehr als 40 mm, die durch Ansamm-
lung von Oberflächenwasser oder andere Wirkungen
die sportfunktionellen Eigenschaften der Rasenfläche
erheblich einschränken.
Ein zum Ausgleich von Vertiefungen geeigneter Boden
muss einerseits bei begrenzter Wasserrückhaltung hin-
reichend wasserdurchlässig sein. Er muss andererseits
der unerwünschter Gräser, beispielsweise Poa annua,
ausgesetzt. Sie erfahren durch Düngung und Bewäs-
serung ebenso eine Förderung wie die Ansaatgräser,
gewinnen sogar einen Entwicklungsvorsprung, da
ihre Bestockung durch sie gefördert wird oder sie sich
bereits in „Keimstimmung“ befinden.
Deshalb können Nachsaaten zur Verbesserung der
Bestandszusammensetzung immer nur zu einem Tei-
lerfolg führen; sie sind ggf. zu wiederholen.
Um diesen Teilerfolg durch vorbereitende Arbeiten zu
optimieren, müssen z. B. noch weitgehend intakte Poa
annua-Narben zunächst stark ausgedünnt, geradezu
beschädigt werden. Das bedingt neben der Durchfüh-
rung eines extrem tiefen Schnittes (Rasierschnitt) inten-
sive Vertikutierarbeiten bei mäßig feuchten Bodenver-
hältnissen. Es kann sogar ein scharfes Striegeln von
weitgehend kahlen Nachsaatflächen zweckmäßig sein.
Die Nachsaat muss diesen Arbeiten unmittelbar folgen.
Wird die Regeneration der Rasendecke in Zusammen-
hang mit einer Renovation der Sportfläche durch-
geführt, dann schließt sich die Nachsaat mit einer
wertvollen, konkurrenzstarken Regenerations-Saat-
gutmischung unmittelbar an die bodenverbessernden
Renovationsmaßnahmen an. Die Nachsaat bildet den
Abschluss des gesamten Regenerations- und Renova-
tionsverfahrens.
3.3.2 Bodenaufbau
Renovationsmaßnahmen, die die Verbesserung der
Ebenflächigkeit und/oder der Oberflächendurchläs-
sigkeit bzw. der Stabilität zum Ziel haben, setzen in
der Regel bestimmte vorbereitende Arbeiten voraus.
Sie haben die Aufgabe, einen harmonischen Über-
gang zwischen Auftrag von geeignetem Boden – zur
Verbesserung der Ebenflächigkeit bzw. von Sand zur
Veränderung der Textur und der vorhandenen Boden-
oder Tragschichtoberfläche – zu schaffen. Dieser har-
monische Übergang wird durch eine sehr dichte oder
sogar verfilzte Rasenfläche unterbrochen.
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