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FuSSBall

kultur

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die premiere des 12. internationalen Fußballfilmfestivals

am 19. märz 2015 präsentiert einen Superstar: messi. zwar

ist der wohl beste Fußballer unserer zeit nicht leibhaftig

da, aber immerhin auf der leinwand: „messi – der Film“,

die dokumentation des spanischen Starregisseurs Álex

de la iglesia feiert deutschlandpremiere. drehbuch: Jor-

ge valdano, Weltmeister 1986. in halbfiktiven dialogen

parliert er mit Freunden und Weggefährten, Johan cruyff,

césar luis menotti. Fußballphilosophen unter sich. doch

nichts fasziniert das ausverkaufte haus so, wie die origi-

nalaufnahmen des genies selbst. Wie er, ein schmächtiges

hemd noch und vom vater gefilmt, seine gegner schon im

argentinischen rosario mit nähmaschinenschrittchen und

minimalen Körperverlagerungen vernascht. eine wahrge-

wordene Fußballphantasie.

premierengast arne Friedrich, co-Trainer der u18-national-

mannschaft, hat bei der Wm 2010 gegen messi gespielt und

gewonnen, 4:0 sogar. Trotzdem steht sein urteil: der beste der

Welt: „er ist nicht groß, aber er ist sehr stabil. Wenn man sich

die oberschenkel mal ansieht – der hat schon richtig masse.

den kann man treten, wie man möchte, der steht immer wie-

der auf und läuft weiter. ein einzelner kann ihn nicht stoppen.“

Was 2004 als spontane idee einiger fußball- und filmbe-

geisterter junger leute mit 11 Filmen begann, ist heute ein

beachtliches Spartenfestival der hauptstadt. über 70 pro-

duktionen aus 16 ländern, darunter fast 50 Wettbewerbs-

filme, lassen das inzwischen größte und älteste Fußball-

filmfestival der Welt einmal mehr zu einem erfolg werden.

„das war ein meilenstein, wir hatten so viele gäste wie noch

nie“, ist Festival-leiter andreas leimbach nach fünf Tagen

hochzufrieden. „11mm“ lebt von der vielfalt an geschichten

und Themen über die grenzen von ländern, Kulturen und

Sprachen hinaus. mit allem, was dazugehört: der Wahl zum

besten Fußballfilm des Jahres, dem publikumspreis „gol-

dene 11“, die Wolfsburgs brasilianer naldo überreicht, dem

Kurzfilmwettbewerb „Shortkicks“ und „11minimeter“, einem

Kinder- und Jugendfilmprogramm.

dank 11mm hat sich der Fußballfilm als ein eigenes genre

etabliert, in dem gesellschaftliche und kulturelle Themen be-

handelt werden. oder, wie es Jan Tilman Schwab und birger

Schmidt aus dem Festivalteam zusammenfassen: „Fußball ist

weit mehr als ein Spiel – Fußball im Film ist ein wunderbarer

Weg, Kultur ins Spiel zu bringen.“ das findet auch die dFb-Kul-

turstiftung und engagiert sich seit 2009 als hauptförderer.

EInmal Im jaHR wIRD DaS ÄlTESTE KIno BERlInS, DaS „BaBylon“, Zum FESTSpIElHauS. DER RoTE TEp-

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Große Leinwand der

Fußballkultur

Fußball im Film – ein Weg, Kultur ins Spiel zu bringen