Previous Page  68 / 346 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 68 / 346 Next Page
Page Background

S p o r t p l at z p l a n un g

68

Hohlprofilrinnen mit Abdeckung werden üblicherweise

als Randeinfassungen für Laufbahnen mit und ohne

Aufkantungen verwendet. Sie bestehen überwiegend

aus Faserzement oder Polymerbeton und müssen

formbeständig sein. Der Wassereintritt erfolgt von

der Seite oder bei Segmentflächen von oben durch

Schlitze. Die Rinnen sind mit Dehnungsfugen nach

Herstellervorschrift zu versehen.

Die Rinnen müssen bei Rundlaufbahnen an wenigs-

tens sechs Stellen über Einlaufkästen an geschlossene

Rohrleitungen angeschlossen werden, wobei Schmutz-

fangeinrichtungen erforderlich sind. Die Schmutzfänge

sind in regelmäßigen Abständen zu reinigen.

Hohlprofilrinnen mit einliegenden Rosten dienen der

Oberflächenentwässerung bei Groß- und Kleinspielfel-

dern; der Abstand der Einlaufkästen richtet sich nach

der Größe der zu entwässernden Fläche.

Hohlprofilrinnen sollten ohne Eigengefälle eingebaut

werden. Mit dem Verzicht auf ein Eigengefälle wird

erreicht, dass Sand etc. sich auf dem Rinnenboden abla-

gert und die Schmutzfänge, die nur über ein geringes Auf-

nahmevolumen verfügen, geschont werden. Die Schmutz-

fänge sind in regelmäßigen Abständen zu reinigen.

Rinnen, deren Oberkante aus sportfunktionellen

Gründen nicht bündig mit den angrenzenden Flächen

liegen, müssen aus Gründen des Unfallschutzes an der

freien Kante mit mindestens r = 20 mm gerundet sein.

Offene Rinnen dürfen nur als Muldenrinnen verwendet

werden. Sie eignen sich besonders bei Großspielfel-

dern, da anders als bei Hohlprofilrinnen das in der Rinne

abgelagerte Material sofort sichtbar ist und entfernt

werden kann. Muldenrinnen werden aus Beton oder

Polymerbeton hergestellt. Bei der Auswahl des Mate-

rials ist besonders die Rutschfestigkeit der Oberfläche

zu berücksichtigen. Insbesondere bei Muldenrinnen aus

Polymerbeton sind Dehnungsfugen nach Herstellervor-

3.2.1 Zweck, Anforderungen

Bei der Entwässerung wird Oberflächen- und Sickerwas-

ser zur Vorflut abgeleitet. Bei der Planung und Ausfüh-

rung ist die DIN 18035-3:2006-09, einschließlich der

Berichtigung DIN 18035-3 1: 2007-06 zu berücksichtigen.

Dabei soll Niederschlagswasser nur soweit abgeführt

werden, wie es für die Tragfähigkeit von Rasenflächen

bzw. für die Bindung von Tennenflächen notwendig ist.

Auf wasserdurchlässigen Kunststoff- und Kunststoffra-

senflächen versickert ein Großteil des Niederschlags

und wird bei unzureichend wasserdurchlässigem Bau-

grund über Dränleitungen der Vorflut zugeführt.

Bei wasserundurchlässigen Sportbelägen wird das

Niederschlagswasser horizontal mittels Gefällenei-

gung, die auch im Rahmen jeweils entsprechender

Wettkampfbestimmungen liegen muss, zu seitlich an

den Spielfeldrändern angeordneten Entwässerungs-

einrichtungen geleitet.

Ist mit Grund-, Schicht- und Fremdwasser zu rechnen,

sind besondere Maßnahmen erforderlich.

3.2.2 Arten der Entwässerung

Das Oberflächenwasser wird am Rande der Sportflä-

chen durch Entwässerungseinrichtungen aufgenom-

men und an die Vorflut weitergeleitet, sofern nicht

eine Versickerung in Nebenflächen erfolgt. Dabei

können Entwässerungsrinnen bei Kunststoffflächen

und Kunststoffrasenflächen und gegebenenfalls bei

Tennenflächen auch gleichzeitig als Randeinfassung

der Sportflächen dienen.

Man unterscheidet bei den Entwässerungseinrichtungen:

••

gedeckte Rinnen (Hohlprofilrinnen)

••

offene Rinnen (Muldenrinnen)

••

Einzelabläufe in Randsteinen

3 . 2 E n t wä s s e r u n g d e s S p i e l f e l dau f b au e s

3 . G e f ä l l e , E n t wä s s e r u n g u n d B e wä s s e r u n g