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Ein funktionsfähiges Rasenspielfeld muss drei sich

teilweise widersprechende Anforderungen erfüllen:

••

Geregelte Wasserabführung

••

Scherfestigkeit der Rasentragschicht

••

Günstige Wachstumsbedingungen

Schließlich sollen die Herstellungs- und Unterhal-

tungskosten in einem ausgewogenen Verhältnis zur

Benutzung der Fläche stehen.

Eine geregelte Wasserabführung setzt sowohl eine

rasche Wasserableitung als auch eine Entwässerung

des Bodenaufbaues voraus. Der Wasserableitung von

der Spielfeldoberfläche durch Versickerung dient eine

genügend durchlässige sandreiche Rasentragschicht,

die Entwässerung des Spielfeldaufbaues erfolgt durch

eine den standörtlichen Verhältnissen angepasste Drä-

nung, sofern kein durchlässiger Baugrund (Untergrund,

Unterbau) mit tiefem Grundwasserstand vorliegt.

Eine ausreichende Scherfestigkeit der Rasentrag-

schicht im Sinne von Stabilität bzw. Zusammenhalt

ist vor allem für die intensiv benutzten Bereiche des

Spielfeldes von Bedeutung, wo die Rasendecke den

Verschleißwirkungen des Spielbetriebes in besonde-

rem Maße ausgesetzt ist. Eine scherfeste Rasentrag-

schicht muss hier auch dann noch einen ausreichend

festen Zusammenhalt, d. h. Widerstand gegen Ver-

formungen sicherstellen, wenn sie den Schutz einer

intakten Rasendecke vorübergehend entbehrt.

Die Gefahr, dass sich eine Rasentragschicht in derarti-

gen Fällen in ihre einzelnen Bestandteile auflöst und

rasch durchgespielt wird, besteht nach praktischen

Erfahrungen besonders bei oberbodenlosen Rasen-

tragschichten mit ungenügender Kornabstufung,

insbesondere bei Mangel an Feinsand sowie Fehlen

verzahnend wirkender Kornformen.

Günstige Wachstums- und Entwicklungsbedingun-

gen haben den Erhalt bzw. die Regeneration einer

dichten, belastbaren Rasennarbe zu gewährleisten.

Unter Berücksichtigung der erforderlichen Wasser-

durchlässigkeit ist hier in erster Linie für genügende

Wasserspeicherung und gute Nährstoffbevorratung,

möglichst auch für ein lange wirkendes Nährstoff-

nachlieferungsvermögen zu sorgen.

Alle diese Anforderungen lassen sich bei dem kom-

plizierten biologisch-technischen Wirkungsgefüge

eines Rasenspielfeldes nur in einem Kompromiss

lösen; er ist in der Wahl des für die örtlichen Verhält-

nisse geeigneten Aufbaues mit einer entsprechenden

Zusammensetzung der Rasentragschicht, des herzu-

stellenden Rasenbodens, auf der Grundlage der Fach-

norm DIN 18035, Teil 4 „Sportplätze; Rasenflächen“ zu

finden. Grundlage für den Bau von Sportrasenflächen

ist die DIN 18035-4: 2012-01.

Die örtlichen Verhältnisse betreffen einerseits die

Bedingungen des Standortes mit Boden- und Was-

serverhältnissen sowie Temperatur, Niederschlag,

Beschattung und Schneeperioden, andererseits die

zu erwartende Belastung in Häufigkeit und Intensität,

also hinsichtlich Zahl der Mannschaften, der Spiel-

klasse und den vorhandenen oder nicht vorhandenen

Ausweichmöglichkeiten.

Unter Berücksichtigung dieser differenzierten Bedin-

gungen sind die Aufbaubeispiele unter 3.2 zu sehen,

denen spezifische Anwendungsbereiche zugeord-

net werden. Kostengünstiger in der Herstellung und

weniger anspruchsvoll in der Pflege sind jene Bauwei-

sen, wo eine belastbare, wasserdurchlässige Rasen-

tragschicht in enger Verbindung mit dem Boden des

Baugrundes bzw. einem verbesserten Baugrund steht.

Diese Bauweisen werden auch als boden- oder bau-

grundnahe Bauweisen bezeichnet.

1 . 1 A n f o r d e r u n g e n

78

R a s e n

1 . P l a n u n g u n d B au vo n R a s e n f l äc h e n