

K un s t s to f f r a s en f l ächen
1 . P l anung und Bau von Kuns t s tof f r a s en f l äch en
1 . 5 Umwe lta s p e k t e b e i K u n s t s t o f f r a s e n p l ät z e n
verschiedenartigen Funktionen in den Gum-
migranulaten eingesetzt werden. Mengemäßig
am relevantesten ist Zink, das in beträchtlichen
Mengen in den Gummigranulaten und den Latex-
beschichtungen der Kunststoffrasenbeläge
vorkommt.
Vermeidung von Austrag und Elution
Kunststoffrasenplätze sind ganzjährig Witte-
rungseinflüssen und mechanischen Spielbelas-
tungen ausgesetzt. Aus Sicht des Boden- und
Grundwasserschutzes ist unbedingt zu vermei-
den, dass es durch Niederschlagswasser oder
mechanischem Abrieb zu einem schädlichen
Austrag der enthaltenen anorganischen und
organischen Inhaltsstoffe kommt. Die gültige
DIN 18035-7: 2014-10 definiert deshalb Umwelt-
anforderungen von Kunststoffrasenflächen
bezogen auf Boden und Grundwasser. Zusam-
men mit dem von der RAL Gütegemeinschaft
für Kunststoffrasensysteme in Sportfreianlagen
(RAL-GZ 944) formulierten Prozess- und Waren-
prüfungssystem ist sichergestellt, dass die der-
zeit gültigen Regeln der Bundesbodenschutz-
verordnung eingehalten werden.
Mit dem Ziel eines bestmöglichen Boden- und
Grundwasserschutzes sollte bei Errichtung und
Pflege eines Kunststoffrasenplatzes sowohl auf
die Einhaltung der gültigen DIN Norm geachtet
als auch der Nachweis des RAL Gütezeichens für
Kunststoffrasensysteme und deren Komponen-
ten eingefordert werden.
Zu berücksichtigende Umweltaspekte von
Kunststoffrasenflächen lassen sich in folgende
Bereiche aufteilen: Materialien zur Herstellung,
potenzieller Schadstoffaustrag, Flächenintensi-
tät und Materialrecycling.
Herstellung
Die Herstellung von Kunststoffrasenplätzen
erfolgt auf Basis fossiler Rohstoffe (Erdöl) und
trägt damit zum Verbrauch nicht erneuerbarer
Ressourcen und indirekt zur Entstehung von
Treibhausgasemissionen bei. Für die elastischen
Schichten und das Füllmaterial kommen ganz
oder teilweise Recyclingprodukte zum Einsatz,
wodurch wiederum ein zusätzlicher Verbrauch
von primären Rohstoffen vermieden werden kann.
Bei der Pflege von Kunststoffrasenplätzen –
müssen Verluste und Austrag des Füllmaterials
in bestimmten Abständen ersetzt werden. Der
Ressourcenverbrauch hierfür hat aber bezogen
auf die Gesamtbilanz einen nachrangigen Ein-
fluss. Die Gesamtbilanz wird dominiert von den
Aufwendungen zur Herstellung für Kunststoffra-
senplätzen erforderlichen Materialien.
Die Materialien, aus denen Kunststoffrasen-
plätze hergestellt sind, enthalten zudem anor-
ganische und organische Inhaltsstoffe. Bei
anorganischen Inhaltsstoffen handelt es sich in
erster Linie um Schwermetalle, die in vielfältiger
Weise u. a. als Katalysatoren in Bindemitteln, als
Pigmente in den Garnen sowie als Hilfsstoffe mit
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