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Da derartige Schlämmkornanreicherungen meist

später als die übrigen Belagsoberflächen abtrock-

nen, sind diese Veränderungen leicht erkennbar. Das

Schlämmkorn muss durch vorsichtiges „Abschaben“

mittels Schaufel, etc. entfernt und entsorgt werden.

Hat sich der Feinkornanteil in dem Tennenbelag jedoch

stark erhöht, so sind die zuvor beschriebenen Pflege-

maßnahmen nicht mehr ausreichend. Daher sollte in

regelmäßigen Abständen (ca. alle zwei Jahre) die Korn-

verteilung des Tennenbelages überprüft werden. Es kön-

nen dann Renovationsmaßnahmen erforderlich werden.

2.6.2 Entmischung der Belags-

baustoffe

Ohne eine Nutzung des Tennenbelages kommt es

alleine durch Niederschläge zu einer Kornseparierung

(Entmischung). Dieser zwangsläufigen Entmischung im

oberen Bereich des Tennenbelages muss durch Pfle-

gemaßnahmen (Aufrauen und Egalisieren) entgegen-

gewirkt werden.

Die Kornzusammensetzung verändert sich durch

Witterungseinflüsse oder durch mechanische Einwir-

kungen bei der Pflege oder beim Sportbetrieb. Der

Tennenbelag muss insbesondere in der oberen Zone

ständig eine geeignete Kornzusammensetzung auf-

weisen, die dem Kornverteilungsbereich nach DIN

18035-5:2007-08 entspricht.

2.6.1 Entfernen von Feinteilanrei-

cherungen an der Oberfläche

Durch Wasserbewegungen bei stärkeren Nieder-

schlägen oder zu großen Beregnungswassergaben

entsteht ein ständiger Feinteiltransport in Gefälle-

richtung. Der Schlämmkornanteil des Tennenbelages

wird dabei nach und nach abgeschwemmt, der durch

die Pflegemaßnahmen in der Regel ausgeglichen

wird. Befinden sich jedoch in der Belagsoberfläche

Senken, so entsteht dort eine Anreicherung mit

Schlämmkorn. Dies hat wasserundurchlässige und

rutschige Stellen zur Folge, wenn die Ursache nicht

rechtzeitig beseitigt wird.

2 . 6 E r h a lt u n g e i n e r f u n k t i o n s f ä h i g e n Ko r n -

z u s a mm e n s e t z u n g

Sollte der Einsatz von chemischen Mitteln notwendig

werden, sind die einschlägigen Gesetze und Verord-

nungen zwingend einzuhalten.

Es hat sich gezeigt, dass durch mechanische Maß-

nahmen (Abschleifen, flaches Hacken, Ausrupfen

und Abkehren) oder durch Abflämmen entweder der

Bewuchs nur unvollkommen beseitigt wird oder aber

es zu Belagszerstörungen kommt, mit den sich daraus

ergebenden zum Teil erheblichen Folgekosten.

Gräser, Kräuter und Moose können bei unzureichender

Pflege gerade in Randzonen auftreten.

Unerwünschter Aufwuchs auf einem Tennenbelag

reduziert die Fließgeschwindigkeit des abfließenden,

überschüssigen Oberflächenwassers mit der Folge,

dass sich Feinteile ablagern und die Oberflächenent-

wässerung nachhaltig beeinträchtigen. Außerdem

kommt es durch absterbende Pflanzenteile zur Anrei-

cherung von organischer Substanz innerhalb des Ten-

nenbelags. Die Folge ist eine mangelnde Scherfes-

tigkeit und mangelnde Wasserdurchlässigkeit. Hinzu

kommt eine erhöhte Unfallgefahr.

2 . 7 U n e rwü n s c h t e r Au f wu c h s

174

T e nn e n f l äc h e n

2 . P f l e g e u n d E r h a lt u n g vo n T e n n e n f l äc h e n