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Anhang

allem durch intensive Bestockung wird die „verdrän-

gende” Wirkung der Gräser erhöht. Grasdominante

Bestände setzen zur Narbenregeneration deshalb eine

genügende Stickstoffversorgung voraus.

Der verdrängende Effekt der Stickstoffdüngung ist in

der Hauptwachstumsperiode des Frühjahrs (Mai) am

größten. Ein vorübergehendes Höherwachsenlassen

verstärkt diesen Effekt.

Bei stärkerer Vermoosung kann eine Stickstoffdün-

gung auch zur direkten Behandlung eingesetzt wer-

den, wenn als Kurzzeitdünger Ammonsulfatsalpeter

oder Schwefelsaures Ammoniak bei 5 bis 7g N/m

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Aufwandmenge angewendet wird.

Die Bestockung der verbleibenden Gräser wird gleich-

zeitig gefördert. Bei empfindlicheren, leicht der Ver-

ätzung unterliegenden Agrostis-Narben kommt diese

Maßnahme allerdings nur bedingt in Betracht.

Sollen dagegen unerwünschte Gräser, wie Poa annua,

Poa trivialis oder z. B. Agrostis-Arten, auf Sportplät-

zen zurückgedrängt werden, empfiehlt es sich, eine

längere Stickstoffmangelphase einzulegen und die

Beregnung, je nach Rasentyp, stark zu reduzieren oder

sogar vorübergehend einzustellen.

Benutzung

Kräuter und Moose sind gegenüber Sportrasengräsern

überwiegend weitaus weniger belastbar. Moose sowie

die unter Vielschnittbedingungen sich polsterartig aus-

breitenden Kräuter, z. B. Cerastium holosteoides, Stel-

laria media und Veronica-Arten, sind lediglich begrenzt

tritt- bzw. scherfest. Daher kommen diese Arten in der

Hauptbelastungszone von Sportplätzen, aber auch von

Golf-Spielbahnen, nicht bzw. nur in geringen Anteilen vor.

Die strapazierfähigsten Klee- und Krautarten sind Tri-

folium repens, Plantago major, Bellis perennis und der

durch Anflug immer wieder einwandernde Taraxacum

officinale. Aber selbst diese Arten halten einer sehr

hohen Benutzung, vor allem bei starker Scherwirkung,

Capsella bursa pastoris, aber auch Poa annua, recht-

zeitig durch Ausstechen beseitigt werden.

2.3.4.4.3 Bestandsumstellung

Bei der Bestandsumstellung von geeignetem Wirt-

schaftsgrünland in Sportrasenflächen, z. B. Golfspiel-

bahnen, werden schnittempfindliche Arten durch Viel-

und Tiefschnitt beseitigt, schnittverträgliche Pflanzen

dagegen in ihrer Ausbreitung bzw. hinsichtlich Einwan-

derung unterstützt. Letzteres trifft besonders für tro-

ckene Grünlandstandorte zu, wo die Entwicklung einer

Rasennarbe auf umbruchlosem Wege infolge Mangels

an schnittverträglichen, bestockungsintensiven Grä-

sern nur zögernd verläuft. Klee- und Krautarten, die

sich unter derartigen Bedingungen dann rasch aus-

dehnen oder einfinden, sind z. B. Trifolium repens,

Taraxacum officinale, Stellaria media und Cerastium

holosteoides. Ihr wachsender Bestandsanteil kann den

Erfolg einer notwendigen Nachsaat zunichtemachen.

Übersteigt der Bestandsanteil an schnittverträglichen,

verdrängenden Klee- und Krautarten nach 8 bis 10

Schnitten die Grenze von etwa 20 %, ist auch hier eine

Bestandsbereinigung auf chemischem Wege sinnvoll.

Gleichzeitig sollte die Entwicklung der Gräser durch

eine Stickstoffdüngung unterstützt werden.

2.3.4.4.4 Dauerbestände

In Dauerbeständen lässt sich der Besatz an uner-

wünschten Pflanzenarten durch

••

angepasste Stickstoffdüngung und Beregnung,

••

intensive Benutzung und

••

mechanische Pflegemaßnahmen

in Grenzen halten, bei einigen Arten ganz vermeiden.

Die Anwendung chemischer Behandlungsmittel darf

nur als Ausnahme in begründeten Fällen und unter

zulässigen Bedingungen in Betracht kommen.

Stickstoffdüngung fördert besonders das Wachstum

und die Bestockung der Gräser; sie erhöht dadurch

deren Konkurrenzfähigkeit gegenüber Kräutern. Vor

2 . G r u n d s ät z e z u r f u n k t i o n s - u n d umwe lt -

g e r e c h t e n P f l e g e vo n R a s e n s p o r t f l äc h e n

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