

Anhang
eine Ausbesserung kleiner Bereiche ohne Nut-
zungsunterbrechung während der Spielsaison
erfolgen. Mit Rasenplatten wurde im Übrigen
1997 die Rasenfläche im Stade de France in Paris
hergestellt.
2.4.4 Anforderungslücken bei
Fertigrasen in DIN 18 035-4
Anforderungslücken bei Fertigrasen bestehen in DIN
18 035-4 im Wesentlichen bezüglich des Komplexfak-
tors Boden sowie der Reißfestigkeit.
2.4.4.1 Anzuchtboden
Nach langjährigen Beobachtungen und Fertigrasen-
beurteilungen lassen Anzuchtböden, deren Körnungs-
kurven im Kornverteilungsbereich nach DIN, selbst
in deren Mittelfeld, liegen und die Anforderungen
an den Gehalt an organischer Substanz erfüllen, oft
eine ungenügende Wasserdurchlässigkeit erkennen.
Danach erscheint der Kornverteilungsbereich als Hin-
weiskriterium für die Wasserdurchlässigkeit ebenso
wenig aussagekräftig wie die Forderung, Kornvertei-
lung und Gehalt an organischer Substanz von Anzucht-
boden und Rasentragschicht „sollen weitgehend
angenähert sein“. Das Gleiche gilt für die organische
Substanz, deren Qualität bzw. Struktur immer noch
unbeachtet bleibt.
Diese Mängel belegt eindeutig das Beispiel von Dar-
stellung 1 Es veranschaulicht einen Anzuchtboden mit
lediglich 8 M- % an Schlämmkorn (< 0,06 mm), knapp
20 % an Feinsand, aber fast 70 % an Mittelsand. Der
Gehalt an organischer Substanz liegt mit 2,6 m.- %
im Normbereich. Die Wasserdurchlässigkeit dieses
Anzuchtbodens erwies sich im Labortest als sehr
gering. Allerdings war die Bodenfarbe auch schwarz-
braun und die Struktur der organischen Substanz
staubförmigfein.
zu b)
Je nach Pflege und Benutzung kann ein Aus-
tausch der Rasendecke ohne Umbau im Abstand
von Jahren bis Jahrzehnten z. B. erforderlich
werden,
•
wenn die Ebenheit extreme Mängel aufweist
und durch punktuelles Nachsanden nicht
mehr zu erreichen ist oder der Flächenanteil
für notwendige Auffüllungen ein Maß über-
schreitet, das eine homogene Rasenfläche
nicht mehr erwarten lässt,
•
wenn den Auswirkungen einer mit zunehmen-
dem Alter ansteigenden Regenwurmaktivität
nicht effektiv durch Besandungen entgegen-
gewirkt wurde, so dass sich eine feinteilreiche
Oberschicht mit erheblich eingeschränkter
Infiltrationsfähigkeit ausgebildet hat,
•
oder wenn sich, vor allem bei geringerer
ganzflächiger Benutzung, mangels gezielter
Pflegemaßnahmen eine starke Rasenfilzbil-
dung u./o. hohe Anreicherung der Oberzone
der Rasentragschicht mit organischer Sub-
stanz einstellen konnte. Dann ist die Was-
serrückhaltung dieser Schichten hoch, die
Wasserdurchlässigkeit beeinträchtigt und die
Belastbarkeit infolge Instabilität reduziert.
Hierzu trägt der Wandel der Rasennarbe zu
Poa annua–Dominanz, zumindest im Bereich
der Längs-Mittelachse, mit schwacher, im Ext-
rem auf die Filzschicht konzentrierter Bewur-
zelung zusätzlich bei.
zu c)
Kleinflächige Ausbesserungen konzentrierter
Belastungsbereiche wie in Tor- und Strafräumen
oder im Mittelkreis sollten alljährlich zu Beginn
der Sommerspielpause vorgenommen werden,
um ein Ausufern unkonzentrischer Schadstellen
zu vermeiden. Außer dem Einsatz von Dickso-
den ist für diese Fallgruppe auch die Verwen-
dung von Rasenplatten sinnvoll. Mit ihnen kann
2 . G r u n d s ät z e z u r f u n k t i o n s - u n d umwe lt -
g e r e c h t e n P f l e g e vo n R a s e n s p o r t f l äc h e n
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