Previous Page  188 / 346 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 188 / 346 Next Page
Page Background

188

K un s t s to f f f l äc h e n

1 . P l a n u n g u n d B au vo n K u n s t s t o f f f l äc h e n

1 . 1 A n f o r d e r u n g e n

insbesondere der Anforderungen an Verschleiß- und

Alterungsverhalten.

Für Spielfelder und für regeloffene Sport- und Frei-

zeitaktivitäten sowie Schulsportanlagen sind Oberbe-

läge empfehlenswert, die ein gewisses Maß an Dreh-

und Gleitbewegungen zulassen, ohne dass die Beläge

rutschgefährlich (vor allem bei Nässe) werden.

Kunststoffbeläge sind in der Regel witterungsunab-

hängig nutzbar (mit Ausnahme bei Schneefall und

Vereisung im Winter). Wesentlich für die witterungs-

unabhängige Nutzung ist eine zügige Entwässerung,

die über ein ausreichendes Oberflächengefälle oder

eine wirksame Wasserdurchlässigkeit gewährleistet

werden kann. Auch wasserdurchlässige Beläge benö-

tigen ein Oberflächengefälle, da die Wasserdurchläs-

sigkeit nicht dauerhaft gewährleistet werden kann

(Schmutzeintrag).

Die langfristige Gebrauchstauglichkeit wird gekenn-

zeichnet durch eine definierte Spikesfestigkeit bei

Lauf- und Anlaufbahnen und eine definierte Abrieb-

festigkeit bei Spielfeldern. Hinzu kommen eine aus-

reichende Witterungsbeständigkeit und eine hohe

Lebensdauer bei Beibehaltung der sport- und schutz-

funktionellen Eigenschaften.

Bei Planung, Bau und Nutzung sind die Anforderungen

der DIN EN 14877 und der DIN 18035-6 zu berücksich-

tigen. Nach DIN 18035-6:2014-12 ist eine Kunststofff-

läche eine wasserdurchlässige oder wasserundurch-

lässige, mehrschichtige, fest eingebaute Konstruktion,

die aus dem Kunststoffbelag, der Asphaltschicht und

der Tragschicht ohne Bindemittel besteht.

Die Funktionsfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit

einer Kunststofffläche ist definiert durch

••

die Sportfunktion

Eigenschaft der Kunststofffläche, die der bestmögli-

chen Anwendung der verschiedenen Techniken ein-

zelner Sportarten unter Vermeidung zu großer Risiken

bei der Belastung des Bewegungs- und Stützapparates

und zu hohen Energieverbrauchs (Ermüdung) dient.

••

die Schutzfunktion

Eigenschaft der Kunststofffläche, die der Entlastung

des Bewegungs- und Stützapparates des Sportlers bei

Lauf, Sprung und Ballspiel sowie der Verringerung der

Verletzungsgefahr bei Stürzen dient.

••

die technische Funktion

Eigenschaft der Kunststofffläche, die der nachhalti-

gen Erhaltung ihrer Sport- und Schutzfunktion dient,

••

Leichtathletikanlagen

••

Kleinspielfelder

••

Tennisplätze

••

regeloffene Anlagen für Sport- und

Freizeitaktivitäten

••

Schulsportfreianlagen

Das Anwendungsgebiet für Kunststoffflächen umfasst folgende

Sportanlagenarten: